Apfelallergie und was Sie dagegen tun können. Plus Allergieliste

TROTZ ALLERGIE GENUSSVOLL IN EINEN APFEL BEISSEN
Die Freude auf den ersten Biss ist zuckersüß. Was aber, wenn eine Apfelallergie uns den Genuss eines Apfels vereitelt? 

​Allergien auf dem Vormarsch

Allergien und Intoleranzen machen uns heute das Leben zunehmend schwer. Gefühlt täglich tauchen neue Formen an Unverträglichkeiten auf. Manche davon kann ich bis heute nicht einmal richtig aussprechen und gerate bei der Betonung der Silben regelmäßig ins Straucheln.

Da kann es schon mal passieren, dass man den Überblick und die richtige Differenzierung zwischen den lästigen Reaktionen unseres Körpers verliert und am Ende des Tages nicht mehr weiß, wie man sich eigentlich richtig ernähren soll, wenn uns schon ein kleiner Apfel übel mitspielt. Denn was hilft es, dass der Apfel ein Kraftpaket an Nährstoffen ist, wenn ich ihn nicht essen kann, ohne darauf prompt mit Ausschlag, tränenden Augen oder pelzigem Gefühl in Mund und Rachen zu reagieren?

Bei mir spielt es sich folgendermaßen ab: Voller Vorfreude beiße ich herzhaft in das verführerische Stück Obst und hoffe insgeheim, die Allergie habe sich seit dem letzten missglückten Versuch, einen Apfel zu essen, klammheimlich aus dem Staub gemacht. Wagemutig verteile ich also das Fruchtfleisch genüsslich im gesamten Mundraum. In Sekundenschnelle muckt auch schon der Hals auf und macht sich auf die drohende Enge gefasst. Die Lippen bereiten sich auf eine saftige Bläschenreaktion vor. Die Augen machen dicht. Das Kleinhirn rüstet sich für den Angriff der Allergene und ich gebe wieder einmal klein bei. Treffe gedanklich erste Vorkehrungen, die Suppe auszulöffeln, die ich mir durch meine Gier auf Apfel eingebrockt habe und stimme mich darauf ein, notfalls zu einem Gegenmittel zu greifen.

​Das geht doch wirklich besser!

Zum Glück gibt es einfache wie wirkungsvolle Mittel und Wege, die im Apfel enthaltenen Allergene zumindest durch eine clevere Auswahl desselben zu umschiffen und im besten Fall trotz aller Widrigkeiten so ein knackiges und saftiges Äpfelchen in vollen Zügen zu genießen.

Süsses oder Saures

Unser Geschmacksempfinden hat sich im Lauf der Zeit geändert. Wo einst die erfrischende Säure eines Apfels ein willkommener Hochgenuss war, sind heute eher süsse Früchtchen gefragt. Lieblich und gefällig wie ein weiches Honigbonbon darf es schon sein. 

Zwei Äpfel vom Baum frisch geerntet

Sauer trifft Süß

Polyphenol, der Pflanzenstoff, der aus dem Apfel kommt

Süß, schön und gesund, das wäre perfekt. Doch genau hier liegt der Wurm begraben und man sollte die Rechnung nicht ohne die im Apfel enthaltenen Polyphenole machen. Dabei handelt es sich um Pflanzenstoffe, die sich in den Randschichten des Apfels befinden und entsprechend ihrer Konzentration den Geschmack des Apfels beeinflussen. Hier gilt entgegen dem oft strapazierten „Weniger ist mehr“ ausnahmsweise das Gegenteil und so ist eine hohe Konzentration an Polyphenolen gut, eine entsprechend niedrige ungünstig für Allergiker.

Ist der Anteil an Polyphenolen hoch, geht man davon aus, dass der Pflanzenstoff in der Lage ist, die allergenen Stoffe im Apfel auszuschalten. Jedoch nicht ohne den unliebsamen Nebeneffekt für alle diejenigen, deren Auge bei der Auswahl der Speisen ein Wörtchen mitzureden hat und mitisst. Denn dieses Obst ist lange nicht so prall und schön wie seine Kollegen aus speziellen Züchtungen, deren Polyphenolwert reduziert worden ist. Was unserem Heißhunger nach Süßem sehr entgegen kommt, denn je niedriger der Polyphenol-Anteil, desto süßer fällt die jeweilige Sorte aus und entspricht mehr unseren verwöhnten Geschmacksnerven und unserem Geschmacksempfinden. Besonders die beliebten Golden Delicious, Jonagold oder auch Gala sind in Richtung dieses kollektiven Geschmackserlebnisses hin polyphenolreduziert, entsprechend süß und somit gefällige Gaumenschmeichler. Im schlimmsten Fall leider aber auch gaumenverengend für alle Pechvögel unter uns, die darauf allergisch reagieren.

Lesen Sie hier, was Sie selbst tun können, wenn Sie auf Apfel allergisch reagieren und ihn dennoch nicht von Ihrem Speiseplan streichen wollen. 

5 Einfache Tipps für einen sicheren Biss in den Apfel

  1. Idealerweise einen verträglichen Apfel aus dem eigenen Garten ernten.
  2. Den Apfel schälen, denn der Großteil der Allergene versteckt sich unter der Schale. Wer daher seinen Apfel schält, kann schon einmal im Vorfeld vermeiden, mit einer größeren Menge an Allergenen in Kontakt zu kommen.
  3. Frische Äpfel sind lange gelagerten vorzuziehen.
  4. Alte Sorten auswählen, denn Apfel ist nicht gleich Apfel. Alte Apfelsorten wie der Kronprinz Rudolf, Cox Orange oder Gravensteiner haben einen höheren Polyphenolanteil und sind dementsprechend verträglicher als ihre reduzieren Kollegen.
  5. Wenn das alles nichts hilft, können Sie sich noch immer mit verarbeiteten Äpfeln behelfen. Apfelmus, Äpfel im Kuchen oder getrocknete Apfelringe, die Sie, wie hier beschrieben, ganz einfach selbst machen können, werden zumeist komplikationslos vertragen. Köstlich auch besonders im Herbst und im Winter der gute alte Bratapfel, dessen verführerischer Duft durch die Küche zieht und Wärme und Geborgenheit in die gute Stube bringt.

Für einen umfassenden Überblick finden Sie hier eine aktuelle Aufstellung verschiedenster Apfelsorten, hinsichtlich ihrer (Un)Verträglichkeit und ihrem jeweiligen Polyphenolwert, die auf Basis von Angaben von Apfelallergikern erstellt worden ist. 

(M)Ein Fazit: In den sauren Apfel beissen

Im Ringen um einen maximal verträglichen Apfel werde ich ab jetzt nur noch in saure Äpfel beißen und bei der Auswahl am Markt genauer hinsehen, was ich mitnehme. Je saurer, desto besser!

Und mir wünschen, dass auch mir ein ähnliches Schicksal widerfährt, wie einer allergischen Frau, die nach längerem Konsum alter Apfelsorten wieder problemlos in einen Granny Smith beißen konnte.  

Kronprinz Rudolph Apfel mit Herz

Kronprinz Rudolf mit Herz


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Daniela Cortolezis
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