Autorin

Daniela Cortolezis

Hinter den Kulissen

Schön, dass Sie hier sind, hinter den Kulissen, um den Garten zu erobern. Gerne würde ich Ihnen an dieser Stelle einen würzigen Löwenzahn Tee oder ein gutes Tässchen Kaffee kredenzen. Das Einzige, was hier leider unmöglich ist. Ansonsten werden Sie auf bald schon entdecken, dass im Garten so viel mehr möglich ist, als Sie vielleicht gedacht hätten.

Doch zurück zum Kaffee, mit dem das Gartenabenteuer, am Blog und später in meinen Büchern, seinen Anfang nahm. Habe ich doch ein solches Tässchen Kaffee geschlürft und mir dabei den mindestens ebenso anregenden Film Julie & Julia mit Meryl Streep, einer meiner Lieblingsschauspielerinnen, angesehen.

Julie & Julia” erzählt die wahre Geschichte von Julie Powell, die beschließt, alle 524 Rezepte aus Julia Childs Kochbuch innerhalb eines Jahres nachzukochen. Sie dokumentiert ihre kulinarischen Abenteuer in einem Blog. Der Film wechselt zwischen ihrer Geschichte und der von Julia Child, die in den 1940er Jahren in Paris ihre Liebe zur französischen Küche entdeckt. Julies Entschlossenheit, ihre Leidenschaft fürs Kochen zu verfolgen und sich selbst neu zu erfinden, haben mir auf Anhieb gefallen und sollten mich im Unterbewusstsein eine Zeitlang begleiten. Bis es dann auch bei mir so weit war und ich am Heiligen Abend 2014 unter dem Christbaum beschloss, zu bloggen.

Mein Gartenmotto

Neu erfunden habe ich den Garteninspektor Blog, der, wie 2019 eine Auszeichnung erhielt. Ein Blog, den ich, einmal unter dem Christbaum Feuer gefangen, Anfang 2015 ausgesät habe und seither hege und pflege, auf dass er sprieße wie ein buntes Blumenbeet. Denn ich hatte Handlungsbedarf. Mein Fokus und meine Obsession auf dieser Garten Odyssee war anfänglich ganz darauf fokusiert, meinen schattigen Hanggarten zu bezwingen. Hatte ich ja keinen anderen. Ich wollte ihn in ein verschwenderisch blühendes Gartenparadies verwandeln. Trotz ungünstiger Voraussetzungen.

Es war nicht leicht, dafür umso reizvoller. So dass sich bald schon mein persönliches Gartenmotto herauskristallisiert hat und das mich mittlerweile seit vielen Jahren auf Schritt und Tritt beim Gärtnern begleitet. Ein Motto, das sich auf vier Worte reduzieren lässt, erfolgreich, wie ich hinzufügen möchte.

“No Risk, No Roses”

Ausprobieren, irren, scheitern, gewinnen. Diesem Motto getreu, gärtnere ich mich jahrein, jahraus durch das Unterholz und füttere gleichzeitig meinen Blog mit allen unterwegs gesammelten Erfahrungen. Ebenso gerne auch im Indoor Zimmergarten. Wo ich es mit einer anderen Herausforderung zu tun habe, der experimentellen Gärtnerei. Die immer abenteuerlicher wird, da auch meine Risikobereitschaft mit den Jahren deutlich angestiegen ist. Was meine Pflanzen, die noch im Garten und auf der Fensterbank verweilen, bestätigen können.

Denn auch dem ungezügelten Indoor Gartenspaß spreche ich über Gebühr zu und versuche, die Gesetze der Orchideenpflege auszuhebel. Als Folge jahrelangen Gerangels mit meinen Orchideen, habe ich begonnen, diese einem Elch-Test ausgesetzt und unglaubliche Erkenntnisse gewonnen. Nicht jedermanns Sache, waren doch die Reaktionen auf meine Ergebnisse, was wenig überrascht, sehr durchwachsen. Ich indes war am nächsten höheren Level in der Zimmerpflanzenpflege angekommen und habe mich entschieden, die Resultate des Experimentes niederzuschreiben. Herausgekommen ist das Buch Das Orchideen Experiment.

Lebensgefühl Garten

Doch was wäre der Garten ohne seine Gärtnerin? Denn im Garten gilt: Happy Garden, Happy Gardener! Mittlerweile bin ich soweit, dass ich selbst meinen Urlaub am liebsten im Garten verbringe. Kein Wunder, denn heute bin ich regelrecht vernarrt in meinen Garten. Was nicht immer so war. 

Jahrelang war ich freiberuflich in der kreativen Welt tätig. Doch seit ich meine große Liebe zum Garten entdeckt habe, hat sich meine Spielwiese vom künstlerischen Parkett in einen grünen Rasen verwandelt. Die Liebe zur Kunst ist geblieben.

Helikoptergärtnerin

Ohne Garten geht gar nichts mehr. Ich brauche ihn. Meinem Garten dürfte es ähnlich ergehen wie mir, denn auch er braucht seine Helikoptergärtnerin, wie ich mir manchmal selbstkritisch eingestehe, eine zu sein, rund um die Uhr. Vermute ich zumindest. Denn ein Garten ist niemals fertig. Hier ein kleiner Einblick in den Garten, damit Sie sich ein Bild davon machen können, wie weit ich schon gekommen bin. Doch ehrlich gesagt ist noch kein Ende in Sicht. Aber ich bleibe dran. Lasse nicht locker und gebe mein Bestes, weil es mir wichtig ist!

Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich herrliche Stunden im Garten beim lustvollen Gärtnern. Aber bitte vergessen Sie nicht: Ganz egal, welcher Art Ihre Erfahrungen und Erlebnisse im Garten sind, ob Top oder Flop, auf der Spielwiese im Garten gibt es kein Gewinnen oder Verlieren. Hier gilt die Devise “Ausprobieren”.

Aber wer ist eigentlich der Garteninspektor?

Nie hätte ich mir je träumen lassen, dass der Garten eines Tages mein Leben von heute auf morgen derart auf den Kopf stellen und komplett verändern würde. Hätte ich vor Jahren unter dem Christbaum schon geahnt, was mir einmal blühen würde, hätte ich es nicht für möglich gehalten, eines Tages als Autorin und Gartenbloggerin eines Tages wieder darunter hervor zu kommen. Kein Märchen.

Weihnachten 2014

Dabei hat alles märchenhaft begonnen. Unter dem Weihnachtsbaum. Mit einem zauberhaften Päckchen von der lieben Freundin. Beim genüsslichen Unboxing, von dem ich damals nicht im Entferntesten ahnte, dass es überhaupt einen solchen Ausdruck für das Aufmachen von Paketen gibt, erspähte ich meinen zukünftigen Weggefährten: Einen gelben Gartenzwerg. Wie ein Zeichen oder ein Wink mit der Schaufel, endlich ernst zu machen mit meiner Idee, die tägliche Tour durch den Garten niederzuschreiben.

Mummy goes online

Noch unter dem Christbaum verkündete ich, völlig aufgekratzt und doch aufgeräumt, die frohe Botschaft, unverzüglich nach den Feiertagen einen Gartenblog starten zu wollen. Mummy wollte online gehen. Unter Zusicherung eines blogüberlebensnotwendigen, da technischen Supports seitens der Jugend, ohne die das Projekt gar nicht erst an den Start gekommen wäre. Das Logo war kein Problem, lag es, respektive lag er ja direkt vor mir. In der Box. Die Namensfindung war rasch erledigt, schieden doch Horst und Dieter bereits im gedanklichen Vorfeld aus. Ein klein wenig Eleganz konnte nicht schaden und so fiel am Ende des Heiligen Abends die Entscheidung auf Claude, Monsieur Claude, Garteninspektor. Wie’s der Zufall halt wollte.

Garteninspektor, gelber Gartenzwerg mit Weihnachtsmütze und Christbaumkugel
Garteninspektor M.Claude

Seit dieser schicksalhaften Nacht ist mein liebstes Spielzeug, der Garten, jetzt um mindestens eine Million Facetten reicher geworden, immer mit Blick durch die grüne Brille. Denn, so wusste bereits der französische Schriftsteller Alexandre Dumas…

“Das Leben ist bezaubernd, man muss es nur durch die richtige Brille sehen”

(Alexandre Dumas)