Was Gärtnerinnen lieben und was nicht

Wenn Gärtnerinnen aus dem Nähkästchen plaudern und verraten, was sie lieben und was nicht, mag es zu Überraschungen kommen. Überlegungen in Anlehnung an Hanns-Josef Ortheil, der sich in seinem neuesten Buch ebendiese Frage stellt. Während Ortheil sein Leben durchleuchtet, flaniert die Gartenbloggerin durch Feld und Wiese und macht sich dort so ihre Gedanken.​ Denn in der grünen Welt ist auch nicht alles Gold, was blüht…​.

​WAS MIR (SCHWEREN HERZENS) NICHT GEFÄLLT

Auch Gärtnerinnen lieben es, aus dem Nähkästchen zu plaudern. Und nicht alles muss gefallen.

Beim Flanieren durch den eigenen und vorbei an fremden Gärten, schweift der Blick planlos durch die Gegend. Hält nicht inne, um selbst das kleinste gärtnerische Detail zu erfassen. Denn ich will alles auf dem Schirm haben, wie sich die Generation nach mir präzise auszudrücken pflegt. Ich fokussiere und erfreue mich an einem gelungenen Benchmarking in eigener Gartencausa, denn zu sehen gibt es mehr, als ich gedanklich mit nach Hause nehmen kann.

Und doch hat sich seit Kurzem auf manch einer dieser Touren eine leise Skepsis beim Anblick eines sich ständig wiederholenden Bildes breit gemacht. Und irritiert. Irgendetwas will partout nicht in das Happy Peppy Blümchen Gefühl passen, das sonst beinahe jede Blume auf der Wiese und am Wegesrand in mir auszulösen vermag.

Gärtnerinnen lieben Blümchen, oder nicht?

Dann plötzlich die Erkenntnis: Auslöser meines Unbehagens waren und sind die flächendeckenden Schlüsselblumen Teppiche, die sich derzeit durch viele Gärten ziehen und diese weitgehend zudecken. Ungesund blass und in verwaschenem Gelb, breiten sie sich überall aus und machen jedem Bodendecker Konkurrenz.

Als Mini Solitärblümchen noch entzückend und liebreizend, als fader Rasenteppich mehr reizend als lieb. Soll heißen, ich bin keine allzu große Freundin dieser blässlichen Gesellen. En masse gefallen Sie mir nicht und so bin ich froh, wenn der gelbe Spuk vorbei und der Rasen wieder grün ist. 


​WAS MIR GEFÄLLT

Ying und Yang. Den Schlüsselblumen gegenüber steht zwar kein florales Yang, jedoch zwei neue Gartenhelfer, die mir großen Spaß bereiten, weil sie meinen Alltag im Garten um so vieles einfacher machen und mir die Arbeit erleichtern. 

Gartenhelfer, die Gärtnerinnen die Arbeit erleichtern

​Dieses handliche Gerät ist eine der besten Entdeckungen der heurigen Saison und die Empfehlung stammt aus der selben Quelle wie der Geheimtipp zur Wühlmausabwehr, über den Sie hier lesen können

Am Hang

​Ein überaus schwieriger Standort wie der meine erfordert sinnvolles Werkzeug, ansonsten kann es am steilen Nordhang kritisch werden. Will man weitgehend alles selber machen, so wie ich. Eigentlich sind bisher alle meine Versuche, dem hohen und vertrockneten Gras am Hang mit Sense oder Rasenmäher beizukommen, gescheitert.

Der grob geschätzte Neigungswinkel dürfte bei mehr als 60 Grad liegen und macht jeden Versuch einer Rodung zum Kraftakt. Doch mit der kleinen Handsichel erledige ich diese Arbeit fortan zwar nicht im Handumdrehen, doch immerhin gelingt es mir jetzt, das Gras abzusicheln. Irgendwann. Im Hang sitzend.

Klingt mühsam, ist es auch und doch ist es eine große Freude zu erleben, wie sich das Gelände langsam aber sicher wieder in einen ansehnlichen Hang verwandelt. Was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass man für ein solches Manöver schätzungsweise ein Zeitfenster wie für eine ausgiebige Partie Golf veranschlagen sollte. In meinem Fall gerne auch mehr als die eine.

Auf der Wiese und in den Beeten

Ultraleichter Schlauch am Rasen

Ein weiteres “Gefällt mir” geht an meinen ultraleichten Gartenschlauch, der bei Wasserzufuhr auf das 3-fache seiner Länge wächst und sich nach Abdrehen des Wassers selbst wieder klein zusammenrollt. Ein Handy unter den Gartenschläuchen, das ich beinahe mit dem kleinen Finger stemmen kann. Ein Schlauch, mit dem ich mobil und flexibel im Garten unterwegs bin. 

Last but not least ergeht noch ein uneingeschränktes “Gefällt mir” an den Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil.


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Kommentare

3 Antworten zu „Was Gärtnerinnen lieben und was nicht“

  1. Topfgartenwelt

    Liebe Dani, ich kann Dich gut verstehen. Ich habe die letzten Tage Winden ueber Winden entfernt. Manchmal habe ich das Gefuehl es sind nur noch diese Wucheranten im Blumenbeet. Primeln mag ich allerdings sehr gerne. Wir haben auch einige in der Wiese.
    LG Kathrin

  2. Dani

    Liebe Kathrin,
    die Winden machen sich auch in meinem Garten breit oder versuchen es zumindest. Hier geht gerade alles in Giersch unter, den ich genaugenommen nicht besonders schaetze. Trotz des kulinarischen Aspekts, aber es ist einfach zuviel des Guten.
    Liebe Gruesse
    Dani

  3. Dani

    Liebe Carla,
    da spriesst und blueht es jetzt sicher schon auf deinem Balkon. Musste tatsaechlich etwas weg oder durfte alles bleiben?
    Liebe Gruesse
    Dani

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