Papa was a Rolling Stone. Der heutige Song im Fokus unseres Blogger Blind Dates. Doch sind wir nicht alle ein bisschen Rolling Stones? Und so rollen wir wieder an zum größten Spaß der Saison, zum alljährlichen Blogger Treffen. Schauplatz ist diesmal die schwarze Vulkaninsel Lanzarote, auf der es vor Kunst & Kakteen nur so wimmelt. Musikalisch begleitet von den Temptations. Einfach verführerisch. I love Lanzarote. |
Was kommt dabei heraus, wenn sich 16 BloggerInnen zu einem festlegten Song Gedanken machen und die entstandenen Beiträge zeitgleich ins Internet stellen?
Unter dem Motto „Papa was a Rolling Stone“ hat jede/r von uns einen Beitrag zu dem gleichnamigen Song von The Temptations geschrieben.
Wir wissen nicht, was die Anderen geschrieben haben, es gab keine inhaltliche Abstimmung und wir sind sehr gespannt auf das Ergebnis!
Inhalt
Mit dabei sind die Gartenblogs:
Gartenbaukunst, Der kleine Horrorgarten, Cardamonchai, Beetkultur, Rienmakäfer, Garteneuphorie, Garteninspektor, Faun & Farn, Laubenhausmädchen, Naturgartenideen, Ein Stück Arbeit, Herwoodenheart, Kistengrün, WirGartenkinder, Wohnungsgarten und Berlingarten.
Viel Spaß beim Lesen!
Einladung zum Bloggertreffen
GärtnerInnnen ticken anders. Stellen sich unentwegt neue Fragen auf dem Weg zum Traumgarten. Wollen alles ergründen. So unter anderem auch die bis heute ungelöste Frage nach dem grünen Daumen. Was ist das genau, wer hat ihn und woran kann man ihn erkennen? Was bedeutet es, Talent fürs Gärtnern zu haben? Handelt es sich dabei nur um eine Redewendung oder gibt es ihn wirklich, den Daumen in unserer absoluten Lieblingsfarbe?
Über eben diesen Fragen brütend, trudelte die Einladung zum jährlichen Blogger Blind Date von Björn vom Blog Gartenbaukunst in meiner Mailbox ein.
Ich bin dann mal auf Lanzarote
Ein großes Vergnügen wie jedes Mal, seinen Gedanken zu einem Song freien Lauf zu lassen und zu erleben, wohin die Reise geht. Die mich diesmal überraschenderweise nach Lanzarote führt. Zum Urgestein, zur Lava, zu Lavagestein, zur schwarzen Insel. Vorbei an den 70iger Jahren und den Temptations. Die gelinde gesagt wenig bis gar nichts mit der Insel auf den Kanaren zu tun haben. Ganz im Gegenteil, bewegen sich die Musiker auf der Bühne eher sparsam und es ist von rollenden Steinen nichts zu bemerken. Publikum und Sänger schwofen gemächlich vor sich hin. Alles in allem eine schleichend langsame Partie.
Doch GärtnerInnen denken anders.
Vulkanausbruch auf Lanzarote und seine Folgen
Völlig diametral zum Vulkanausbruch auf Lanzarote im Jahre 1730, der die Insel mit Lava überzogen hat und sage und schreibe sechs Jahre lang, bis 1736 andauerte. Seither jede Form von Vegetation zum Staatsakt macht. In diesem Umfeld möchte man meinen, ist gärtnerisch nicht allzu viel los.
Naturschutzgebiet und Weinanbau
Doch überquert man die schwarze Insel von einem Ende zum anderen, säumen plötzlich Palmen den Weg, ist je nach Jahreszeit ein Hauch Grün zu sehen. Zarte junge Pflänzchen, die sich unerschrocken zwischen Lavagestein den Weg ans Licht bahnen.
Überraschend auch, dass in einer derartig bizarren Landschaft Wein angebaut wird. In einer ganz besonderen Gegend, dem Naturschutzgebiet und heutigen Weinanbaugebiet La Geria, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Darüber hinaus vom MOMA, dem Museum of Modern Art in New York aufgrund der kreativen wie irrwitzigen Art des Weinanbaus zum Gesamtkunstwerk erklärt.
Für die Bewirtschaftung werden trichterförmige Löcher ausgehoben, die Setzlinge darin mit Lavasand fixiert und zum Schutz vor dem ständig über die Insel fegenden Wind mit Lavasteinen geschützt. Ein Anblick wie eine Kraterlandschaft auf dem Mond. Bizarr und surreal. Und so köstlich im Abgang.
Die Evolution beginnt von vorne auf Lanzarote. So ist man ständig auf der Hut, nur ja nichts zu zertreten, versehentlich grünes, keimendes Leben im Entstehen zu stören. Jeder Halm zählt, ist ein kleiner Schritt für die Menschheit, jedoch ein großer für die Insel.
Cesar Manrique, Kunst und Kakteen auf der Insel
Was gänzlich unbedenklich betreten werden kann, ist der von Cesar Manrique, dem berühmtesten Sohn und Künstler der Insel, angelegte Kakteengarten. Über 400 Exemplare gibt es zu besichtigen, einer wie der andere erinnern an eindrucksvolle Steine. Wenn auch nicht an Rolling Stones, so doch an imposante Wüstensteine. Wobei ich an dieser Stelle nachtragen möchte, dass mit dem Rolling Stone im Songtext kein Stein gemeint ist, sondern vielmehr ein Herumtreiber.

Doch zur Ausgangsüberlegung rund um den grünen Daumen zurückzukehren. Gerade diese schwarze Insel, die sich kämpferisch und ungebrochen auf den Weg macht, ihre Vegetation wieder zu erlangen, bestärkt mich und untermauert meine Annahme, dass es den berühmtesten aller Daumen, den grünen Daumen womöglich gar nicht gibt. Denn wie wäre es sonst möglich, unter widrigsten Umständen für üppige Blüte zu sorgen. Und die gibt es tatsächlich auch auf Lanzarote. Selbst wenn man es bei diesem Anblick kaum glauben mag.

Die Insel trägt noch heute die Handschrift von Cesar Manrique und ist unbedingt eine Reise wert. Weniger zum Herumtreiben, denn zum Erkunden und zum Staunen. Eine Zeitreise par excellence.
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