Lust auf Zimmerpflanzen: Grünlilie

Grünlilie im Zimmerpflanzen Dschungel

Es ist wieder Zeit zu Gärtnern. Indoor. Mit den schönsten Zimmerpflanzen für jeden Anspruch. Heute im Fokus die Grünlilie, die allen Ansprüchen genügt und selbst eine sehr Genügsame ist. Vorhang auf für die zauberhafte Lilie für Ihr Zuhause. Wohnen Sie schöner und gestalten Ihren eigenen Indoor Jungle. Leben Sie mit Zimmerpflanzen.

Die Zimmerpflanze für jeden Anspruch

Es gibt sie. Die beliebtesten Zimmerpflanzen, nach denen immer wieder gefragt wird und die sich dauerhaft größter Beliebtheit erfreuen. Pflanzen wie Monstera oder auch Fensterblatt, Drachenbäume aber auch Geldbäume, die nie aus der Mode kommen und immer wieder in unser aller Leben auftauchen, machen unser Leben nicht nur grüner sondern auch schöner.

Denken Sie nur etwa an den nicht unterzukriegenden Gummibaum, der heute noch immer aktuell ist, auch wenn man den Eindruck bekommen könnte, er sei mittlerweile mehr in Büros zuhause, denn im eigenen Wohnzimmer.

Zimmerpflanzen machen Spaß, bereiten Freude und lassen uns zu experimentierfreudigen Indoor GärtnerInnen werden. Da spielt es auch keine Rolle, ob es sich um bekanntes oder unbekanntes Grünzeug handelt. Mit jeder einzelnen Pflanze haben wir den Wohnzimmer Dschungel bereits in der Hand. Denn meist ist die erste Pflanze nur ein erster Schritt zu einem gepflegten Indoor Jungle. Die Sammelleidenschaft ist geweckt.

Aus der Vielzahl an verschiedenen Pflanzen lässt sich auch für jeden Raum die richtige Pflanze finden. Für jede Pflanze gibt es einen guten Platz. Manchmal darf man ruhig auch ein bisschen experimentieren.

Eine, die überaus perfekt in so gut wie jeden Haushalt passt, ist die Grünlilie. Eine Pflanze wie ein Chamäleon, die, so man ihr wenig Beachtung schenkt, beinahe droht im Blickfeld der Zimmergärtnerin unterzugehen, da sie sich relativ dezent im Hintergrund hält. Zart, feinblättrig, unaufdringlich und am zarten Trieb nach unten rankend, fällt sie nicht weiter auf. Eine bescheidene und unkomplizierte Zimmerpflanze, die auch Anfänger locker über die Runden bringen und vermehren können.

Grünlilie in der Küche

Eine meiner grünen Mitbewohnerinnen, eine nette Grünlilie mit Babylilie am Blütentrieb, wohnt bei mir in der Küche. Irritierend ist nur, dass sie auch mancherorts als Grüner Heinrich bekannt ist. Doch darauf lasse ich mich erst gar nicht ein. Lilie ist Lilie.

Die allseits beliebte, da pflegeleichte Pflanze mit ihren langen Trieben, die nach unten baumeln, macht immer gute Figur. Eine grüne Lilie eben. Selbst wenn sie manches Mal im Weg steht, was beim ungezüglten Kochen ab und an vorkommen kann und sie aus Platzgründen zur Seite, respektive in die Höhe rücken muss. Kein Murren, kein Schmollen, sie macht einfach unverdrossen mit.

Die Grünlilie ist ruhig, bescheiden, hält sich diskret im Hintergrund und brummt nicht einmal, wenn ich sie tatsächlich einmal nicht gut füttere, was ich im allgemeinen tunlichst versuche, zu vermeiden. Kurz gesagt, sie verzeiht mir sogar meine kleinen Gieß Fauxpas’ und wächst still und leise weiter. Ob sie sich während trockener Perioden am Küchendampf labt und ob ihr das überhaupt schmeckt, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Vermuten jedoch schon.

Gute Wahl mit Grünlilie

Mit Grünlilien können Sie jeden Raum verzaubern. Sie sind schöne, grüne Pflanzen, die perfekt für das Indoor-Gärtnern geeignet sind. Sie sind einfach zu vermehren und sehen auch noch gut aus! Im Topf im Regal, in der Blumenampel, im trendigen Moosball als Kokedama oder am Küchenboard wie eben in meiner Küche. Ein Klassiker für jede Fingerfarbe. Vom Grünen Daumen bis hin zum tiefschwarzen, den es ja meiner Meinung nach gar nicht gibt. Aber das nur am Rande.

Die grünen Lilien sind somit prädestiniert für Anfänger wie Fortgeschrittene, Eilige, Ungeduldige, da rasch Erfolge in Form von Nachwuchs zu sehen ist und natürlich für kleine NachwuchsgärtnerInnen, die selbst Hand an ihre grünen Freundinnen anlegen wollen.

Aber auch für mich, die ich es liebe mit meinen Pflanzen etwas zu experimentieren. Und ich möchte fast behaupten, die Pflanze ist geradezu ein perfektes Versuchskaninchen für meine Wasserspiele, von denen meine Orchideen nicht nur ein Lied singen können. Aber das ist eine andere Geschichte, die Sie hier nachlesen können.

Doch zurück zur Grünlilie.

Lust auf Zimmerpflanzen, aber wenig Platz: Vertikal Gärtnern

Mit einer Grünlilie kann nichts schief gehen. Die Pflanze ist ideal für alle, die gerne einen Indoor Garten bestellen würden, aber nicht viel Platz für Zimmerpflanzen zur Verfügung haben.

Bei akuter Platznot hilft eine Blumenampel. So kann sich die in der Luft hängende Grünlilie prächtig entfalten, kann kopfüber Kindel produzieren, und, wenn ihr der Sinn danach steht, locker, leicht durchs Zimmer schaukeln. So ein Pflanzenleben muss schön sein.

Das Zauberwort in diesem Zusammenhang heisst Vertikal Gärtnern. Notfalls auch mit einem kleinen Trick, mit dessen Hilfe ich Platz gewonnen und vor allem Platz geschaffen habe für die Grünlilie. Wie hier in meiner Küche.

Eine solch vertikale Ausrichtung ist auch durchaus praktisch, selbst wenn die Lilie letztendlich in der Küchenwaage Platz gefunden hat. Beinahe eine Win-Win-Situation für die Pflanze, denn bei jedem Mal wiegen erfährt sie automatisch ein kleines Pflegeprogramm extra. Denn wenn ich sie schon in der Hand habe, wird sie nach Strich und Faden verwöhnt. Was ihr meist hervorragend mundet.

Anleitung zur Vermehrung von Grünlilien

Die Grünlilie ist eine Meisterin der Reproduktion und erfreut ihre GärtnerInnen mit reichlich Nachwuchs. Die Ableger, oder auch Kindel genannt, sind quasi schon fertig ausgebacken und bereit zum Pflücken. Was jedoch besser, da sachgerecht, mit einer sauberen wie scharfen Schere erfolgen sollte.

Hat die Grünlilie mehrere Kindel fabriziert, wählt man vorzugsweise dasjenige, das schon ein paar Blättchen hat, um es abzumontieren. Mit einem akkuraten Schnitt wird der Ableger samt dem langen Blütentrieb abgeschnitten.

An dieser Stelle gibt es zwei, für Experimentierfreudige sogar drei Möglichkeiten der Vermehrung des jungen Grünlilchens.

• Ableger am Trieb entfernen und das Kleine, wenn es noch keine Wurzeln hat, in ein Glas Wasser stellen und dort anwurzeln lassen
• Ableger am Trieb belassen und regelmäßig besprühen, sodass sich Wurzeln zu bilden beginnen
• Ableger am Trieb entfernen und das Kindel, so es schon Wurzeln ausgebildet hat, direkt in einen Topf mit Anzuchterde packen. Angießen und das Substrat weiterhin im Auge und feucht halten

Die Grünlilien Babies wachsen schnell, werden rasch groß und schon nach kurzer Zeit ist die Kinderstube randvoll mit Grünlilien-Minis.

Was eine überraschende Assoziation, da backtechnischer Natur, zu Tage spült. Die Erinnerung an Hermann, den Sauerteig.

Denn wird das Junge der Grünlilie nun abgeschnitten und frisch bewurzelt, übernimmt die nächste Generation das Ruder. Ohne jetzt an das Rad der Zeit beim Menschen zu denken, kommt mir stattdessen eben dieser Teig in den Sinn. Genaugenommen handelt es sich dabei um Hermann: Hermann, der Teig. Ein Kuchenteig namens Hermann, ein heißgeliebter und weit gereichter Klassiker unter Bäckerinnen.

Was aber haben die Grünlilie und der Teig Hermann gemeinsam?

Auf den ersten Gedanken Unsterblichkeit. Auf den zweiten sind beide, Lilie als auch Teig, sowas von 90er. 90er Jahre versteht sich. In einer Zeit, in der beinahe in jeder Wohngemeinschaft Grünlilien von den Regalen –  die mit den ulkigen Namen – hingen und Hermann von Hand zu Hand weitergereicht wurde. Immer mit der gestrengen Aufforderung, die Hermann Kette ja nicht zu durchbrechen und ihn ja nicht zu Fall zu bringen. Nicht viel anders verhält es sich mit den Ablegern der grünen Lilien, die oft von einem Familienmitglied zum anderen wanderten und vielleicht sogar noch heute unterwegs sind. Einige jedenfalls.

Umgelegt auf Pflanze und Teig lässt sich folgendes feststellen: Ähnlich der Grünlilie lässt sich Hermann theoretisch unendlich vermehren und an Freunde des guten Teiges, oder wie im Fall der Zimmerpflanze, beliebig oft an Zimmergärtnerinnen weiterreichen. Vice versa ist selbstredend auch möglich. Sind wir GärtnerInnen doch selten einem schmackhaften Gebäck abgeneigt. Eigentlich nie.

So gesehen sind sich Hermann und die Lilie in ihrer Fähigkeit, sich teilen zu lassen, nicht ganz unähnlich. Und genau diese Fähigkeit der Selbstteilung, sich selbst zu teilen, um mit anderen zu teilen, macht aus Lilie wie Sauerteig ein Geschenk ohne Ende, einen sprudelnden Quell gärtnerischen wie backtechnischen Know-Hows. . Soweit man es richtig macht, die beiden regelmäßig füttert und anständig teilt. Eine Never Ending Story.

Wie Sie Ihre Grünlilie richtig pflegen

Zum Abschluss noch ein kurzer Überblick, wie man die hüsche und unkomplizierte grüne Zimmerfreundin richtig pflegt.

Dabei spielen uns die Stärken der Grünlilie in die Hände. Sie ist von Haus aus robust, extrem pflegeleicht und nicht heikel. Widrige Umstände steckt sie mit links weg, blüht weiter und bastelt an ihren Kindeln, von denen sie nie genug haben kann.

Sie steht gerne hell, aber droht bei direkter Sonneneinstrahlung zu vertrocknen. H&H ist ihr am liebsten, hell oder halbschattig. Auch für die Grünlilie gilt wie bei vielen anderen Pflanzen auch: je heller die Blätter, desto mehr Licht braucht sie. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel und so darf ich auf mein Exemplar hinweisen, meine Grünlilie, die sich trotz ihrer hellen Blattpracht ganz wacker im nicht gerade lichtdurchfluteten Teil der Küche ganz wacker schlägt. Ich hätte auch keine Alternative anzubieten.

Die Grünlilie ist ein kleiner Schluckspecht und hat es gerne feucht. Sie verträgt kalkhaltiges Gießwasser, aber keine Staunässe. Ein Kontrollgriff in die Erde macht uns sicher, ob sie kurz vor dem Verdursten ist. Sie liebt Tauchgänge und erholt sich auch rasch wieder, falls sie einmal zu kurz gekommen ist.

Fazit: Die Grünlilie ist mit ihren schnörkellosen Blättern und ihrer Genügsamkeit eine besonders pflegeleichte Zimmerpflanze, die in fast jedem Raum ihren Platz findet, das Raumklima verbessert und mit ihrem adretten Äußeren jeden Wohnzimmer Dschungel herrlich bereichert. Für Anfänger und Profis gleichermaßen geeignet.

Prädikat empfehlenswert!