Orchideen retten: Das Experiment geht weiter

Geht nicht, gibt’s nicht. Jedenfalls nicht, wenn es darum geht, meine Orchideen zu retten. Wenn auch mit unüblichen Mitteln, aber ist die Orchidee erst einmal in Mitleidenschaft gezogen, gibt’s ja auch nicht mehr viel zu verlieren. Warum also nicht zu drastischen Maßnahmen greifen. Und um solche geht es gleich hier.

Die Zeit ist reif für den Kompost: Orchideen retten, bevor es zu spät ist

Entgegen aller Unkenrufe, mitleidiger Blicke, interessanter Kommentare und eigener Geduldsprobe in nervenaufreibenden Intervallen zwischen „Es wird grüner, aber noch nicht ganz“ und „Die Zeit ist reif für den Kompost“, freundlich formuliert, mache ich einfach weiter. Mit meinem Orchideen-Experiment.

Immer meinem Credo folgend, nichts verlieren zu können. Und siehe da, das Experiment scheint Fahrt aufzunehmen und es spricht momentan absolut nichts gegen eine Verlängerung des Versuchs, die Protagonistinnen meines Experiments, die zwei Orchideen letzten Endes doch noch zu retten. Ganz  im Gegenteil.

Wenn vielleicht nicht beide, so wäre es jedenfalls ein Traum, wenigsten eine Orchidee retten zu können. Und doch setze ich alles daran, beide über den Berg zu bringen.

Alles reine Nervensache!

Das Orchideen Experiment in der Nachlese​

Hier noch einmal zur Erinnerung die Entwicklung der Geschehnisse im Zeitraffer:

Start des Experiments am 15.6.2016 

Die beiden einstigen Beauty Queens von Orchideen haben weitgehend zeitgleich ihren Geist aufgegeben und wurden fürs erste notversorgt. Die Lage schien wenig aussichtsreich, eher hoffnungslos.

Die zwei Gerippe hatten kein Fleisch mehr am Gebein, weder Blatt noch Wurzel, was für Hoffnung auf Genesung hätte sorgen können.

Wasserkultur: Full Water Culture

Die Orchideen wurden erst einmal in Wasser getaucht, um sie im besten Fall wiederbeleben zu können.

In der Zwischenzeit tat sich, während die beiden im Wasser schwammen, eine neue Möglichkeit in Form von Moos auf, um ihnen wieder auf die Sprünge zu helfen.

Und hier die neueste Entwicklung 10 Wochen später

Orchideenreste in Spagnum Moos

Seit Juni ein Weg, der kein leichter für die beiden war, da die Gärtnerin während dieser Zeit zahlreiche Methoden zur Bewurzelung im Live Experiment getestet und Eigenversuche angestellt hat. Last but not least eine erfolgversprechende Methode aus Amerika entdeckt hat und diese nunmehr seit einigen Wochen an den beiden Orchideen testet. Es handelt sich dabei um Full Water Culture (FWC). Eine Methode, bei der ein Teil der Wurzeln in klaren Wasser steht. Manchmal auch nur die Spitzen. Sonst nichts.

Diese Methode erschien mir auf den ersten Blick äußerst erfolgversprechend, habe ich sie ja bereits intuitiv angewandt. Gleichzeitig dient sie mir als Bestätigung, das Experiment fortzusetzen und die restlichen Überbleibsel der verblichenen Wurzeln im Wasserbad zu revitalisieren.

Orchideen retten in Spagnum Moos

Der besseren Standfestigkeit und Stabilität halber wurden die Gläser mit etwas Spagnum Moos ausgekleidet. Dazu habe ich beide Orchideenreste jeweils mit einem Bastfaden an einen kleinen Ast gebunden, um so für die ideale Ausrichtung der Wurzeln im Glas Sorge zu treffen und bei Bedarf nachjustieren zu können. Ganz nach dem Vorbild der Natur im Regenwald. Als wären sie an einen Baum gelehnt.

Der Leitfaden 

Hoffnungsträger war von Beginn an der sogenannte Leitfaden, eine Bezeichnung aus Orchideenforen für den aus den abgeschnittenen Wurzeln vereinzelt herausragenden Teil. Eine Art Faden, der überraschend kompakt und überaus stabil ist.

Diese Leitfäden haben sich während der vergangenen Wochen nicht unbedingt verändert, jedoch haben aus der einen und anderen vergammelten Ex-Wurzel plötzlich neue und frische Fäden hervor gelugt und suchen sich nun ihren Weg ins bemooste Wasserbad. So sie nicht ohnedies schon untergetaucht waren.

Die beiden Protagonistinnen stehen nun seit Tagen de facto mit beiden Beinen im Wasser und haben reichlich Raum, Zeit und Muße, um sich hoffentlich doch noch gefällig zu entwickeln. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert.

Mehr über die FWC Methode und den Ausgang dieser Runde des Experiments lesen Sie in Kürze hier. 

M. Claude empfiehlt währenddessen :

Never give up!


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Daniela Cortolezis
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