Orchideen retten! Das Experiment Teil 3

JoJo EffektUnd täglich schwankt der Pegel

Freitag, 24. Juni 2016

Der Wasserstand des Wurzelwerks ist vor dem ersten Tauchgang etwas unter Knie gerutscht, dafür nach dem Bad sichtlich erfrischt, grüner und deutlich gestiegen.

Man gewöhnt sich an so ziemlich alles, so auch an das Auf und Ab der Wasserstandanzeige im Herzen der Orchideen Wurzel. Alles basierend auf der Erfahrung der letzten Tage und der so gewonnenen Gewissheit, dass es letztendlich frisch und munter weitergeht.

Der Tanz ums Goldene Kalb dürfte in etwa ähnlich von statten gegangen sein, wie mein Bemühen, aus den Überresten meiner ehemals üppigen Schönheit wieder eine blühende Orchidee, besser gesagt zwei Orchideen zu zaubern. Zutiefst überzeugt davon, dieses Zielt auch zu erreichen, wird an den beiden Objekten fieberhaft weiter experimentiert. Wenn auch mit Hindernissen an beiden Fronten!

Das Karussell dreht sich

Den beiden Töpfchen Nummer 1 und Nummer 2 wird vermutlich bald schwindlig werden, wenn sie sich weiter derart rasant im Kreis drehen müssen:

…rein ins Wasserbad, raus aus dem Nass und in den Halbschatten, von dort an die indirekte Sonne, damit aus der Abkühlung keine Unterkühlung wird und zurück in den Schatten und die Schutz spendende Gastpflanze, den Oleander, um zu ruhen und wieder hinaus ins erfrischende und aktivierende Nass…

Dazwischen liegen unzählige Inspektionen des Wurzelwerks.

So geht es in einem Fort und die Fahrt auf dem Orchideen Karussell wird von Runde zu Runde rasanter. Noch sind sie kooperativ, behalten Contenance und lassen sich nichts anmerken. Gut so, denn schließlich gereicht ihnen diese Therapie ausschließlich zu ihrem Vorteil!


PERLITE ODER TRUGSCHLUSS IM ORCHIDEEN TOPF

Zwischen den Runden dann plötzlich ein erschreckender Anblick.

Kleine weiße Punkte haben sich an Substrat und Wurzelwerk in Topf Nummer 2 breitgemacht, der sich wie immer etwas kapriziöser und divenhafter als das solide und bodenständige Wurzelwerk in Topf Nummer 1 gibt.

Das umgehend konsultierte einschlägige Fach-Forum zur Aufklärung dieser Sachlage erwies sich als zusätzliche Beunruhigungsquelle. Führte die Diskussion doch querbeet von Pilzen zu Schädlingen aller und sonstiger Art und retour und trug dementsprechend weniger zur Entspannung bei, als beabsichtigt. Dennoch ist es gelungen, die irritierenden weißen Punkte zu identifizieren.

Zum Glück war es nur Perlite, das meinem Orchideen Substrat beigemischt war.

Dabei handelt es sich um ein vulkanisiertes Mineralgestein, das pH-Wert puffernd wirkt und so für eine ausgeglichene Nährstoffaufnahme und für mehr Durchlässigkeit im Wurzelbereich sorgt.

Durch die rege Badetätigkeit dürften die kleinen weißen Pünktchen über Gebühr aufgequollen sein und sich im Topf und an den Wurzeln  breitgemacht haben.

Ungeachtet dessen und mit großer Dankbarkeit, am Untergang des Zöglings Nummer 2 gerade noch einmal vorbeigeschrammt zu sein, wurde dieser sofort umgetopft und gleichzeitig einer ausgiebigen Untersuchung unterzogen.

Mit dem Ergebnis, dass die Wurzeln langsam aber sicher aufgehen wie ein Hefekuchen!Kollateralnutzen
Den Oleander freut´s, hat er doch noch nie so viel Aufmerksamkeit bekommen, wie seit dem Einzug der beiden Möchtegern Orchideen. Ganz zu schweigen von den schier unendlichen Portionen köstlichsten Sprühnebels, die auch ihm eine wahre Freude sind. Selbstredend nur kalkfrei ins Geäst gesprüht.

Fortsetzung folgt…

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Nachlese Teil 1Teil 2


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Kommentare

2 Antworten zu „Orchideen retten! Das Experiment Teil 3“

  1. Sara (Herz und Leben)

    Mit Orchideen muss man es verstehen, diese Erfahrung hat auch meine Mutter gemacht. Frueher gediehen sie nie bei ihr, weil sie es wohl stets “zu gut” gemeint hatte … obgleich sie den sprichwoertlichen Gruenen Daumen besitzt …. erst im hohen Alter mit der dazugewonnen Gelassenheit begannen ihre Orchideen praechtig zu bluehen und gedeihen.
    Viel Glueck!
    Liebe Gruesse
    Sara

  2. Dani

    Danke liebe Sara, das kann ich gut brauchen!
    Genau das duerfte das Problem sein, man meint es wahrscheinlich einfach zu gut. Zuviel oder zuwenig Wasser, ein zu heller oder zu dunkeler Standort, eine Ueberdosis Duenger und schon macht die Orchidee schlapp. Zudem stellt jede Orchideenart unfaiererweise auch noch andere Anforderungen an uns und was die eine einfordert, vertraegt die andere gar nicht so gut.
    Aber es macht grossen Spass, den richtigen Dreh herauszufinden, fuer optimale Bedingungen zu sorgen und sie doch noch (vorerst mal) zum Wachsen zu bringen:)
    Das Experiment laeuft weiter und ich hoffe, bald auch erste positive Ergebnisse praesentieren zu koennen.
    Freue mich auch sehr ueber jeden Tipp auf dem Weg dorthin.
    Liebe Gruesse
    Dani

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