SOS, Orchideen in Not! Wie es denn den beiden Orchideen aus dem Garteninspektor Experiment gehe, wollte jüngst eine Leserin wissen und traf mit ihrer Frage genau ins Schwarze. Besser gesagt, meinen wunden Punkt. Denn es war einmal eine Orchidee und sie war schön. Heute ist sie in Schieflage geraten und es erfordert einige Erste Hilfe Sofortmaßnahmen für die Orchideen.
Inhalt
Orchideen in Not retten
Das Experiment „Orchideen retten“ ist ein diffiziles, eines, das kein Ende finden will. Kein Ende in Sicht, vielleicht, weil ich einfach nicht loslassen kann und das Experiment um jeden Preis zu einem guten Ende zu bringen beabsichtige.
Damit Schönes auch lange schön bleibt und es Ihnen nicht so ergeht wie mir und und Ihre Orchideen in die Knie gehen, habe ich mich an eine Orchideen Spezialistin gewandt. Mit der Bitte um ein paar Insider Tipps, mit deren Hilfe es gelingen kann, in Not geratene Orchideen ehestmöglich wieder aufzupäppeln. Es erst gar nicht zum Äußersten kommen zu lassen. Rechtzeitig die Notbremse zu ziehen und den Orchideen die besten Chancen zu geben, auch einmal ein kleines Tief problemlos und vor allem unbeschadet zu überbrücken. Damit wir unsere Orchideen auch morgen noch blütenreich und prachtvoll genießen können
Expertentipps für Orchideen in Not
So bekommen Sie hier ein Erste Hilfe Notfall-Set für Ihre Orchideen. Speziell für Sie zusammengestellt von meiner lieben Bloggerkollegin Yessica, einer Orchideenspezialistin, die genau weiß, was Orchideen wünschen.
Gastbeitrag von Jessica Klepgen
Autorin von “Orchideenfans”
“Eure Orchidee hat immer schlaffere Blätter, lässt dazu alle Blüten auf einmal hängen und die Wurzeln sehen auch nicht mehr gut aus? Dann ist sofortiges Handeln angesagt, um sie zu retten. In meinem Beitrag zeige ich euch fünf Erste-Hilfe-Maßnahmen, mit denen ihr eure Orchidee retten könnt.
Erste Maßnahme: Die Orchidee austopfen und die Wurzeln beschneiden
Lässt eine Orchidee Blätter und Blüten hängen, so habe ich zuerst den Verdacht, dass etwas mit der Wasserversorgung nicht stimmt. Meist hat die Orchidee dann eine Zeit lang zu viel Wasser bekommen. Dadurch sind große Teile ihrer Wurzeln abgestorben und sie leidet trotz des vielen Wassers plötzlich an Wassermangel. Das fehlende Wasser lässt die Blätter schlaff und weich werden und gibt den Blüten und Blütenknospen den Befehl, das Wachstum einzustellen und sicherheitshalber abzufallen, um Energie zu sparen. Erster Tipp also: Die Orchidee austopfen, alle matschigen und toten Wurzeln großzügig abschneiden und wirklich nur die noch gesunden Wurzeln stehen lassen.
Zweite Maßnahme: Frisches Orchideensubstrat
Hat man alle toten Wurzeln entfernt sollte man der Orchidee als zweite Maßnahme frisches Orchideensubstrat gönnen. Hier lohnt es sich, hochwertigeres Orchideensubstrat aus dem Fachhandel zu nehmen. Das Substrat sollte möglichst nicht zu fein sein und den Wurzeln viel Luft bieten. Nur so verhindert man es, dass die Wurzeln erneut faulen und regt die Orchidee gleichzeitig zu neuem Wurzelwachstum an. Und das kann sie nach den Strapazen wirklich gut gebrauchen. Man sollte die Orchidee übrigens in den gleichen oder sogar einen kleineren Topf eintopfen, wenn sich die Wurzelmasse deutlich reduziert hat. Auf keinen Fall einen zu großen Topf nehmen, denn der birgt die Gefahr, dass das Substrat nach dem Wässern zu langsam abtrocknet und es wiederum zu Fäulnis kommt.
Dritte Maßnahme: Den Standort der Orchidee kontrollieren
Manchmal kann auch ein falscher Standort Schuld an schlaffen und kränklichen Orchideen sein. Denn die meisten Orchideen mögen beispielsweise kein direktes (Mittags)Sonnenlicht und auch keine länger auf sie einwehende Zugluft. Wenn möglich sollte man der Orchidee also einen Platz an einem Ost- oder Westfenster gönnen, das selber nicht so oft geöffnet werden muss. Da die Orchideen frische Luft generell mögen, ist es wichtig, den Raum, in dem sie stehen, ein bis zwei Mal am Tag stoßzulüften. Auch Heizungsluft kann die Orchideen schwächen, vor allem dann, wenn die Luftfeuchte durch die Heizung rapide absinkt. Hier können Schälchen mit Wasser oder einfach das Trocknen der Wäsche im selben Raum Abhilfe schaffen.
Vierte Maßnahme: Das Gießverhalten anpassen
Bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen mögen Orchideen keine nassen Füße. Man sollte sie also zum einen lieber tauchen als sie zu gießen. Danach kann man das Wasser abtropfen lassen, bevor man sie in den Übertopf zurücksetzt. Zum anderen sollte man die Orchidee erst dann erneut gießen, wenn das Wasser wirklich restlos verschwunden ist. Eine einfache Methode, dies herauszufinden ist es, die Orchidee anzuheben. Ist sie ganz leicht, so ist das ein gutes Zeichen dafür, dass das Substrat komplett abgetrocknet ist. Ist sie noch ein wenig schwerer oder ist man sich unsicher wartet man lieber noch ein bis zwei Tage und prüft erneut. Einige Orchideen vertragen in gewissem Maße ein wenig mehr Wasser. Darüber muss man sich dann am besten vor dem Kauf oder spätestens zu Beginn der Kultur der Orchidee zuhause informieren.
Fünfte Maßnahme: Auf Schädlinge prüfen
Manchmal ist auch ein Schädlingsbefall der Grund für eine kränkelnde Orchidee. Deshalb sollte man seine Orchidee regelmäßig auf Schädlinge überprüfen. Hinweise auf Schädlinge können Flecken oder Erhebungen auf den Blättern sein. Auch Gespinste an den Blättern oder im Substrat können ein Anzeichen sein, dass sich unerwünschte Bewohner auf der Orchidee niedergelassen haben. Hat man einen Schädlingsbefall entdeckt so ist Neem-Öl ein gutes Mittel gegen viele der Plagegeister. Etwas Neem-Öl zusammen mit dem Tauchwasser in einen Eimer füllen und die gesamte Orchidee darin tauchen. Die Behandlung nach etwa zwei Wochen wiederholen und dann abwarten, ob alle Schädlinge erwischt wurden.
Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen fünf SOS-Sofortmaßnahmen helfen, eure Orchidee wiederzubeleben und ihr ein weiterhin schönes Orchideenleben zu ermöglichen.”
Vielen herzlichen Dank für das Erste Hilfe Notfalls-Paket für Orchideen, liebe Jessica!
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Besuchen Sie die Orchideenfans, den Blog der Autorin und finden dort alles, was Sie schon immer über Orchideen wissen wollten!
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