Was wäre wenn…Sie einen Wunsch frei hätten?Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie einen Gartenwunsch frei hätten?
Einen verwunschenen Rosengarten, ein Schmetterlingsparadies oder einen richtigen englischen Rasen?
Die Antworten werden wohl so einzigartig ausfallen, wie ihre Gärtner einzigartig sind. So individuell wie ihre Gärten. Aber eines ist ganz gewiss allen gemeinsam, der Wunsch nach 365 Tagen Gartenglück!
August im Garten. Halbzeit
Ihnen wird etwas blühen!
Wer wünscht sich nicht einen Garten, der rund ums Jahr blüht und Freude ohne Ende bereitet? Oft reduziert sich die Blütenpracht leider auf wenige Wochen im Frühsommer, und spätestens ab August sieht der Garten für den Rest des Jahres trostlos aus.
Wie man harmonische Pflanzungen plant, die den Garten an 365 Tagen im Jahr blühen lassen, und wie man die Blütezeit verlängert, zeigt Landschaftsgärtner Nick Bailey in seinem umfangreichen Ratgeber „Blühende Beete“. Entscheidend sind dabei die Gestaltung mit Farben, Formen und Texturen, die unterschiedlichen Blütezeiten der Pflanzen und ihre geschickte Kombination miteinander.
Darüber hinaus beschreibt Bailey, der derzeit als Chefgärtner des berühmten Londoner Chelsea Physic Garden tätig ist, zahlreiche Pflanzen im Porträt, listet am besten geeignete Pflanzen auf und unterbreitet Vorschläge für schwierige Standorte und Topfpflanzen.
Der Autor. Nick Bailey
hat als Landschaftsgärtner zwei Jahrzehnte lang in England, aber auch in vielen anderen Ländern gearbeitet. Derzeit ist er Chefgärtner in Londons berühmten Chelsea Physic Garden!
Bailey hat sich in seinem gärtnerischen Schaffen ganz der Schönheit und der Vielfalt der Farben verschrieben. Sein Ziel ist es, möglichst langlebige Farbkombinationen zu kreieren und rund ums Jahr ein für ein farbliches Feuerwerk zu sorgen.
Seiner Ansicht nach kann ein Garten noch so viele botanische Kostbarkeiten präsentieren, seine Besucher hingegen reagieren hauptsächlich auf Farben. Die Lust auf Farbe ist ungebremst und die Farben unseres Lebens Ausdruck unserer Kultur.
Der Fotograf. Jonathan Buckley
Diesem Duo ist mit dem vorliegenden Buch „Blühende Beete. 365 Tage Gartenglück“ ein überaus ansprechender Bildband gelungen, der den Leser zugleich zu motivieren und inspirieren vermag.
Der Autor lädt dabei zu einem Streifzug durch das Gartenjahr ein, der den Leser zum Flaneur werden lässt, gleichzeitig einer Philosophie des blühenden Beetes gleichkommt und zudem auch noch ein nahezu unerschöpfliches Reservoir an Inspirationen bietet.
Schon der Inhalt macht Appetit auf die Themen, die sich parallel zum Jahreskreislauf im Garten erstreckten. Themen, die alle Gärtner beschäftigen und zum Schmökern anregen. Pflanzenporträts, Farbfolgen und Pflanzenlisten entdecken lassen. Die hier in Folge verwendeten Fotos sind alle dem Bildband entnommen.
Dynamische Farbgestaltung
- Farben in der Natur
- Farben in der Gartengeschichte und
- Farben im Garten stehen dabei im Mittelpunkt
Das Bedürfnis, sich mit Farben zu umgeben und ihr Zusammenspiel zu erleben, ist grenzenlos. Jeder Jahreszeit werden dabei ihre ihr eigenen, ganz speziellen Farben zugeordnet und dementsprechend empfunden. Was liegt näher, als sich rund ums Jahr auch im Garten farblich Gutes zu tun und den Kreislauf der Natur mit üppiger Farbenpracht zu begleiten.
Pflanzenfarben verstehen
Die Farbenlehre gibt Antwort auf die Frage nach den Farben und erklärt beispielsweise:
- was Isaac Newton erkannte, als er Sonnenlicht durch ein Prisma leitete
- wann genau wir rot sehen
- warum Hortensien auf saurem Boden blau blühen
- warum manche Insekten Ultraviolett sehen können…
Wem das noch nicht genug Couleur ist und wer dieses Thema gerne noch zu vertiefen wünscht, dem sei die Farbtheorie im Garten ans Herz gelegt. Angeraten, sich in den Farbkreis für Gärtner zu versenken, diesen zu studieren.
Ein einfaches Hilfsmittel für Künstler und Designer.
Farbkreis für Gärtner
Der Kreis zeigt uns die Beziehungen zwischen den einzelnen Farben auf und hilft dabei, Farbkombinationen zu finden und zu mischen. Fast wie damals im Malunterricht!
Entdecken Sie auch den berühmten Dreiklang. „Farbdreiklänge sind bei Floristen beliebt. Sie verwenden dazu drei Farben, die im Farbkreis gleich weit voneinander entfernt stehen.“
In den Farben der vier Jahreszeiten schwelgen
Parallel zur Farbgestaltung stehen die vier Jahreszeiten und ihre entsprechenden Blühpflanzen im Mittelpunkt. Ein spannender Wechsel im Jahreskreislauf, denn Frühling, Sommer, Herbst und Winter rücken jeweils andere Protagonisten in den Fokus.Blattfarben
Neben den Blütenfarben widmet sich ein ganzes Kapitel den Blattfarben. Diese tragen Sommer wie Winter zur harmonischen Abrundung bei und sorgen durchgehend für effektvolle Farbakzente.
Dabei wird eindrucksvoll illustriert, wie Blatt und Stängelfarben dabei helfen können, rund ums Jahr Kontraste, Struktur und Leben im Garten zu erzeugen.
Dauerblüher fürs ganze Jahr
Mit einer Blütezeit von sechs Monaten und mehr lassen bunte Sträucher und Stauden den Garten das ganze Jahr über leuchten und sorgen je nach Standort für einen interessanten Blickfang. Und selbst im Schatten sorgen Farne mit ihren hellgrünen Wedeln für Glanzlichter außerhalb der Saison.
Blühsaison verlängern
Durch geschickte Auswahl von Früh- und Spätblühern lässt sich die Saison verlängern und die Vor- und Nachsaison im heimischen Garten in bunten Farben erstrahlen.
Vielleicht überraschend und für jeden Rosenfreund ein Fest, dass es gelingen kann, mit den richtigen Rosen den Garten fast neun Monate lang in ein Rosenmeer zu tauchen. Mit Rosen, die bereits im frühen Gartenjahr eine erste Frühlingsblüte wagen und solchen, die bis hin zu den ersten Frösten Farbe tragen.
Perfekte Paare
„Durch kontrastierende Farben scheinen manche Pflanzpaare noch stärker zu leuchten“.
Der Autor beschäftigt sich in diesem Kapitel mit Pflanzen, die wie füreinander geschaffen zu sein scheinen und stellt bewährte Paare vor. So wird die Suche nach perfekten Partnern und harmonierenden Paaren zur spannenden Herausforderung, kongeniale Partner werden gesucht und gefunden. Wie Erdbeeren und Schlagobers!
Farbe in Topf und Kübel
Aber nicht nur im Beet herrscht Farbe vor, sondern auch im Blumentopf. Dabei wird der mobile Topfgarten zum zusätzlichen Gestaltungselement im Garten und kann in jeder Saison mit neuen Farben überraschen und Gärtner und Gäste verzaubern.
Schwierige Standorte
Kaum ein Garten ist gänzlich frei von schwierigen Standorten. Diese Bereiche und ihre daraus resultierenden Probleme werden für jeden Gärtner zur echten Herausforderung. Besonders dann, wenn es um ganzjährige Farbwirkung geht.
Wie überaus gut tut es da, zu lesen und sich wieder in Erinnerung zu rufen, dass gerade solche Problembereiche eine wunderbare Chance sein können, sich ganz speziellen Pflanzenarten zuzuwenden. Solchen, die an anderer Stelle niemals wachsen würden. Solchen, die man niemals pflanzen würde!
Winterpflanzen
Was auf den ersten Blick überrascht und fast an ein Wunder grenzt, ist die reichliche Auswahl an Winterblühern, die eine Auflistung als Früh und Spätwinterblüher erfahren.
Fazit
Schier endlos scheinen die Möglichkeiten, einen Garten anzulegen, der das ganze Jahr über in Blüte steht. Unabhängig davon, ob es sich um einen alten Garten oder einen neu anzulegenden handelt, erhält der Leser Anregungen wie am Fließband.
Nach der Lektüre scheint der Traum vom endlos blühenden Garten wieder ein Stück näher, in greifbare Nähe gerückt und realisierbar zu sein.
Jede Menge Pflanzvorschläge runden das Leseerlebnis gelungen ab. Dabei wird Pflanze für Pflanze beschrieben und um Informationen bezüglich Höhe und Breite, Farbwirkung, Kombinationsmöglichkeit, Partnerpflanzen und Nachfolger ergänzt.
Farben beeinflussen unser ganzes Leben. Die Farben eines Gartens beeinflussen jeden, Gärtner und Besucher. Sie beeinflussen unsere Stimmung, unsere Blicke ebenso wie unser Raumwahrnehmungsvermögen.
Dieser Band lädt dazu ein, in die Welt der Farben einzutauchen und deren Bedeutung für uns Gärtner zu erleben.
Bonus:
Memory. Spielerisches Leseerlebnis
Die Pflanzennamen kommen im vorliegenden Band ausschließlich in ihrer lateinischen Bezeichnung vor und laden ein zu einem kleinen Spielchen, einem Pflanzen Memory.
Testen Sie dabei Ihr aktuelles Pflanzenwissen. Sollte es nicht gleich auf Anhieb gelingen, den lateinischen Namen zu übersetzen, so macht es Sinn, diesen nachzuschlagen. Positiver Nebeneffekt am Rande ist, dass man sich auf diese Weise die Namen automatisch und spielerisch einprägen kann. Nicht nur, wenn Sie ein visueller Typ sind!
M. Claude empfiehlt:
Bummeln Sie durch Londons berühmtesten Garten, den Chelsea Physic Garden und lernen bei der Gelegenheit auch gleich seinen Gärtner Nick Bailey kennen.
Welcome to Chelsea Physic Garden!
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