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Tipp Nr. 5
Mission Boden
Außer Moos nix los?
Die ersten Ein-und Umpflanzungen haben in den letzten Tagen bereits stattgefunden, der eine oder andere Strauch ist gestutzt oder radikal ausgelichtet und verjüngt. Die dicken, alten Äste sind entfernt und alles sieht wieder aus wie neu. In höheren Sphären. Jetzt ist es an der Zeit, an den Boden zu denken. Ground control!
Dazu schnappe ich mir meinen Rechen und beginne, den Boden systematisch zu bearbeiten. Abgesehen vom optisch ansprechenden Vorher-Nachher Effekt, ist exzessives rechen im Garten ein wunderbares Fitnesstraining, speziell für die Oberarmmuskulatur. Ab jetzt brauche ich kein Fitness Studio mehr. Der Garten bringt mich in Top-Form!
Täglich, wenn es sein muss.
Aber genug des Guten und vom Oberarm zurück in den Garten. Der Rasen wird also von restlichem Laub, Schnittgut und allem, was noch so herumliegt, befreit. So weit wie nötig und so achtsam wie möglich. In meinem ganz speziellen Fall gehe ich äußerst vorsichtig ans Werk, damit ich die Moosschicht, die großflächig den Boden bedeckt, nicht abkratze! Im Grunde meines Herzens bin ich kein Moos Freund aber auch kein Moos Verachter, was mir sehr zum Vorteil gereicht, da es im Moment noch so aussieht, als wäre außer Moos nix los in meinem Garten. Ich habe auch noch nie ein Problem mit dem bisschen Moos gehabt, wobei ein „bisschen Moos“ nicht unbedingt den Nagel auf den Kopf trifft. Mehr als ich im Garten davon habe, kann man wahrscheinlich kaum haben. Überall, wohin das Auge blickt, dunkelgrünes Moos statt frischem Rasen. Kein Wunder, liegt mein Garten doch am Fuße eines Nordhanges, ist somit eher schattenlastig und bietet ungünstigerweise perfekte Voraussetzungen für Moos statt Rasen. Denn ist der Boden verdichtet, bildet sich Staunässe, was natürlich wiederum das Aus für zarte Graswurzeln bedeutet.
Interessantes Detail am Rande ist, dass selbst unter und an Bäumen, ja sogar auf Steinen Moos prächtig gedeihen kann und gedeiht. Kein Mysterium, sondern gleichzeitig auch eine Frage des Alters. So wie Bäume im Lauf der Jahre morsch werden, altert auch der Rasen allmählich, was eine geringere Widerstandsfähigkeit gegenüber Wildwuchs aller Art zur Folge hat. Da hilft nur, regelmäßig den Boden etwas zu lüften, anzupflanzen und nachzusäen. Den Rest sollte die Natur in Eigenregie erledigen. So die Theorie!
Rasch führe ich noch eine letzte Bodenkontrolle durch, vereinzelt aufgetretene Frostschäden wollen noch ausgeglichen werden. An Stellen, wo im Vorjahr eingesetzte Pflanzen durch den Frost wieder von unten aus der Erde heraus gedrückt worden sind. Lässt sich prima mit den Bodenverbesserungsmaßnahmen kombinieren. Zurück ins Pflanzloch, frische Erde rundherum und obendrüber, als Sahnehäubchen ein paar Rasensamen und einen Schuss Wasser zur Erfrischung. Sähe Gutes und gieß’ darüber!
Noch arbeitet die Natur gegen mich, aber natürlich gebe ich nicht auf, hoffe insgeheim noch immer, morgen, übermorgen oder vielleicht irgendwann einmal, ein sattes Green in meinem Garten präsentieren zu können. Und bis dahin belüfte, pflanze, optimiere und säe ich unverdrossen weiter und tue was ich kann. Aber eigentlich ist mir nur wichtig, dass alles schön grün ist. Egal ob hell oder dunkel. Satt und tief grün soll es in jedem Fall sein!
M. Claude empfiehlt:
Wenn Sie gegen verdichtetes Erdreich anzukämpfen haben, können Sie es mit einem ganz einfachen Trick versuchen, die Bodensituation etwas zu verbessern und für Belüftung zu sorgen. Was wiederum zur Folge hat, dass der Boden leichter durchwurzelt werden kann.
Dazu brauchen Sie nur einen längeren, dünnen Stab, mit dem Sie kleine Löcher in den Boden stanzen. Bohrungen, die zur Vermischung und Verbindung der Erdschichten führen. Dann noch ein bisschen frische Erde oder reifen Kompost einbringen, hin und wieder eine Handvoll Samen nonchalant im Vorübergehen gestreut, ein Kännchen Wasser und schon kann wieder Bewegung in den Boden kommen.
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