Bärlauch ist das würzige Gartenhighlight im Frühling und ein Paradebeispiel eines gesunden und köstlichen Krautes, das üppig sprießt, nicht zu bremsen ist und Waldgänger mit tausenden Blättern versorgt. Aber Achtung, was ein guter Bärlauch Kenner ist, weiß das Blatt sicher zu erkennen. Giftiger Doppelgänger Alarm!
Inhalt
Zaubertrank und Bärenkräfte
Was es mit dem Bären und dem Lauch auf sich hat, ist mir nicht ganz klar. Dass es sich beim Bärlauch um ein bärig köstliches Kraut handelt, sehr wohl. Überlieferungen zufolge verleiht der Bär dem Kraut Bärenkräfte, die dann in Folge auf denjenigen übergehen sollen, der sich an dem Kraut labt. Möglicherweise ein kulinarisches Pendant zum alt bekannten Zaubertrank.
Allen Liebhabern einer würzigen und knoblauchigen Geschmachsrichtung wird der Bärlauch kein Unbekannter sein. Aromatisiert und intensiviert er doch viele Gerichte und gibt ihnen eine speziell pikante Note.
Wie es um die Bärenkräfte nach dem Verzehr bestellt ist, ist meines Wissens nach noch nicht hinlänglich erforscht.
Worauf Sie unbedingt aufpassen sollten
Bärlauch ist ein unkompliziertes und dankbares Kraut und gedeiht am besten an feuchten, schattigen Stellen im Wald. Wer keinen Wald im Garten hat, setzt den Bärlauch einfach in den Schatten, sorgt für Feuchtigkeit und wird schon bald darauf mit schmackhaften Blättern und hübschen weißen Blüten belohnt.
Da Bärlauch mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechselt werden kann, ist es angeraten, bei Unsicherheiten hinsichtlich der exakten Pflanzenbestimmung vor dem Verspeisen immer auf Nummer Sicher zu gehen und einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Erfahren Sie hier alles zum sicheren Erkennen und Auseinanderhalten von Bärlauch und seinen Doppelgängern, dem Maiglöckchen und der Herbstzeitlose. Ein Blick genügt und Sie sind auf der sicheren Seite. Blindflüge und Selbstversuche sind weniger angezeigt und gefährlich.
Bärlauch in der guten Küche
Hat man den Bärlauch jedoch eindeutig identifiziert, ist der Lauch des Bären ein richtiger Geschmacksverstärker, im positiven und ganz natürlichen Sinn. Und mittlerweile überall in der heimischen Küche anzutreffen. Unsere Küchenchefs machen mobil in Sachen Bärlauch, offerieren Bärlauchgerichte vom Süppchen bis zum Sorbet, zelebrieren Bärlauchwochen und scheinen alle ganz wild auf das Kraut zu sein. So auch ich. Ich experimentiere mit dem Schattengewächs, den Kochlöffel in der Hand, improvisiere, braue, mixe und dekoriere ein Gericht nach dem anderen.
Hier für Sie ein gebackenes Risotto, das Sie als Vorspeise, Hauptgang oder als Beilage servieren können. Mehrfach im häuslichen Labor für Sie erprobt, extrem einfach und variabel in der Zubereitung und last but not least, von meinen Testessern mit dem Prädikat „Mundet“ ausgezeichnet. Und das will etwas heißen.
Bärlauch Risotto gebacken mit Kürbiskernöl und Parmesan
Für dieses Risotto, das Ihnen auf der Zunge zergehen wird, benötigen Sie folgende Zutaten:
- Risotto Reis
- Hühnerbrühe
- Butter
- Weißwein
- Salz und Pfeffer
- Bärlauch
- Kürbiskernöl und
- frisch geriebener Parmesan
Als Hauptgericht für 3 Personen ca. 150 g Risotto mit gut 1 Liter Hühnerbrühe vermischen und im Backrohr bei 180 Grad ca. 30-45 Minuten schmurgeln lassen. Aus dem Ofen holen, ein Stückchen Butter und einen Schuss Weißwein dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und alles gut verrühren.
Den klein geschnittenen Bärlauch je nach Geschmack mehr oder weniger ins Risotto mengen und eine Portion Kürbiskernöl darüber gießen. Als Tüpfelchen auf dem i dann noch frisch geriebenen Parmesan über das Gericht streuen und fertig ist der Braten!
Schlemmer Tipp
Ein Briefchen Safran ins Risotto gerührt, eröffnet Ihnen eine erweiterte geschmackliche und farbliche Dimension. Wenn Sie dann auch noch zur Krönung des Ganzen ein paar Kürbiskerne locker über das Gericht streuen, ist Ihr Kunstwerk vollbracht.
Sieht jetzt ein bisschen aus wie die Flagge von Jamaika, farblich gesehen, schmeckt herzhaft und duftet intensiv nach Kräutern, Gewürzen, Wein und Käse.
Bon Appetit!
Was hat der Bärlauch im Strafgesetzbuch verloren?
Der Rummel um den Bärlauch ist natürlich nicht jedermanns Sache.
Wie es kommt, dass sogar die Forderung schon laut geworden sein soll, Bärlauch ins Strafgesetzbuch aufzunehmen, können Sie hier nachlesen.
Gute Unterhaltung!
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