Ende der Spargelzeit am 24.Juni

Das Ende der Spargelzeit steht vor der Tür. Kaum haben sich die ersten Spargelspitzen durch die Erde gekämpft und so die Ernte eines der begehrtesten Gemüse der Saison mit sich gebracht, naht auch schon das Ende. Der Spargel zieht sich bereits am 24. Jun, aus dem Rampenlicht zurück. Das Ende der Spargelzeit ist erreicht. Was aber steckt hinter diesem mysteriösen Datum, und warum ist es so wichtig für Spargelfans und nachhaltigen Spargelanbau?

Bald ist es wieder soweit: Das Ende der Spargelzeit naht

Der 24. Juni, auch bekannt als Johannistag, markiert das Ende der Spargelernte. Dieses Datum ist nicht zufällig gewählt, sondern dient dem Schutz der Spargelpflanzen. Darüber hinaus auch uns, die wir Spargel lieben und ihn am liebsten rund ums Jahr genießen würden.

Was nicht möglich ist, so wir der Pflanze Luft und Raum zum Wachsen geben wollen. Denn Spargel ist, so er nach einer Anlaufzeit von einigen Jahren einmal Fahrt aufgenommen hat, ein Langzeitproduzent unserer liebsten Gemüsestangen.

Ruhephase für die Stangen

Nach dem offiziellen Ende der Spargelzeit, dem Johannistag, benötigt die Spargelpflanze eine Regenerationsphase, um Energie für die nächste Erntesaison zu speichern.

Damit das auch nach Plan funktioniert und wir uns über die kostbaren 10-12 Wochen pro Jahr am Spargel delektieren können, braucht der Spargel allerdings eine solche Auszeit. Eine Ruhezeit von annähernd 100 Tagen, um sich auf frostige Zeiten vorzubereiten.

Würde die Ernte fortgesetzt werden, könnte die Pflanze darunter leiden und geschwächt werden, was zu einer geringeren Ernte im Folgejahr führen würde.

Was passiert nach dem Ende der Spargelzeit?

Die Spargelpflanze wächst nach der Erntezeit buschig aus der Erde heraus und reichert so durch Photosynthese Kraft und Energie an, die in den Wurzeln gespeichert wird. Derart gestärkt geht der Spargel in die nächste Runde und die neue Saison kann kommen.

Für alle Spargelfans bedeutet dies jedoch das Aus. Jetzt heißt es geduldig zu bleiben bis zum nächsten Jahr.

Anstieg der Oxalsäure

Die Gesundheit der Pflanze ist jedoch nicht der einzige Grund für das Ende der Spargelzeit am 24.Juni. Es geht auch um unsere Gesundheit. Denn ab dem Johannistag steigt der Gehalt an Oxalsäure in den Spargelstangen an, was mitunter zu gesundheitlichen Problemen auslöst. Bei manchen Menschen kann ein hoher Gehalt an Oxalsäure sogar dazu führen, dass sich Nierensteine bilden.

Die Tradition, einen Lostag für das Ende der Spargelzeit und der damit einhergehenden Spargelernte festzulegen, ist somit ein dualer Akt für Mensch und Spargel, ganz im Sinne des Wohlbefindens aller Spargelfreunde als auch der Pflanzengesundheit.

Wie viele Jahre kann eine Spargelpflanze Stangen produzieren?

Ein Jahr, mehrere Jahre oder gar jahrzehntelang?

Die Lebensdauer einer Spargelpflanze kann sich auf beeindruckende 15 Jahre oder sogar mehr erstrecken, vorausgesetzt, sie wird richtig gepflegt und hat ideale Wachstumsbedingungen.

In den ersten zwei Jahren nach der Aussaat ist es üblich, den Spargel nicht zu ernten, um der Pflanze zu erlauben, sich vollständig zu entwickeln und zu Kräften zu kommen. Ab dem dritten Jahr ist die Pflanze in der Regel stark genug, um geerntet zu werden, und ihre Ertragsfähigkeit nimmt in den darauffolgenden Jahren tendenziell zu.

Nach etwa 10 bis 15 Jahren ist dann der Zenit erreicht und die Produktivität der Spargelpflanze lässt nach und sie wird ersetzt durch eine Neupflanzung.

Somit kann eine Spargelpflanze über viele Jahre hinweg für reichlichen Spargelertrag sorgen und uns mit ihren köstlichen Stangen erfreuen.

Wenn auch Sie beim Lesen dieser Zeilen bisher immer nur an weißen Spargel gedacht haben, ist es jetzt höchste Zeit, auch den grünen Spargel zum Zug kommen zu lassen.

Unterschied zwischen grünem und weißem Spargel

Im Allgemeinen gilt auch hier die Regel, dass die Spargelsaison am 24. Juni endet und wenn man den Spargel über den Stichtag hinaus noch länger erntet, Gefahr läuft, die Qualität und den Ertrag zu verringern.

Es gibt allerdings Unterschiede im Anbau zwischen grünem und weißem Spargel. Weißer Spargel wächst unter der Erde und muss vor Sonnenlicht geschützt werden, während grüner Spargel oberirdisch wächst und durch die Photosynthese seine grüne Farbe entwickelt. Diese unterschiedlichen Anbautechniken können manchmal dazu führen, dass grüner Spargel etwas früher in der Saison zur Verfügung steht als weißer Spargel.

Zudem ist es wichtig zu beachten, dass der Anbau von weißem Spargel arbeitsintensiver ist als der von grünem Spargel, da er von Hand geerntet werden muss, damit die empfindlichen Stängel nicht beschädigt werden. Deshalb ist weißer Spargel oft teurer als grüner Spargel.

Auch geschmacklich unterscheiden sich die beiden. So ist der grüne Spargel etwas intensiver im Geschmack und der weiße etwas milder. Beide jedoch immer eine Offenbarung.

Die letzte Runde auf dem Karussell vor Ende der Spargelzeit

Bevor es nun dem Ende der Spargelzeit für heuer entgegengeht, hier noch ein paar Tipps rund um den Spargel und seine Zubereitung. Und ein unverschämt köstliches Rezept für ein Spargel Cordon Bleu, dass Sie, wenn auch 5 vor 12, unbedingt ausprobieren sollten.

Was Sie noch über Spargel wissen sollten

Hier noch ein paar Fakten rund um den Spargel, falls Sie jetzt flink auf die letzte Runde im Spargel Karussell aufspringen wollen und sich aufmachen, um noch ein paar weiße oder grüne Stangen zu erjagen. Bevor das Ende der Spargelzeit uns Spargelfans überrollt. Interessanterweise immer zu früh, wie jedes Jahr.

Wie bewahre ich frischen Spargel auf?

Frischer Spargel sollte möglichst schnell nach dem Kauf verbraucht werden, da er rasch an Qualität verliert. Wenn Sie ihn dennoch kurz aufbewahren wollen oder müssen, wickeln Sie die Enden in ein feuchtes Küchentuch und verstauen Sie Ihr Spargelpaket einfach im Gemüsefach im Kühlschranks. So bleibt er noch ein paar Tage frisch.

Kann ich Spargel roh essen?

Ja, Sie können Spargel auch roh essen, besonders wenn er sehr frisch ist. Er hat dann einen knackigen Biss und einen leicht süßlichen Geschmack. Roh geschnittener Spargel kann zu Salaten hinzugefügt oder mit Dips serviert werden.

Und last but not least…

Wie bereite ich Spargel zu?

Spargel kann auf viele verschiedene Arten zubereitet werden. Am häufigsten wird er gekocht oder gedämpft und mit Sauce Hollandaise, Kräuterkartoffeln, zerlassener Butter und/oder Olivenöl serviert. Zitronensauce, Eiersauce oder Schinkenbegleitung runden den Genuss ab und machen das Spargelgericht zu einem köstlichen Hauptgang.

Wer Neues ausprobieren will, kann die Stangen auch panieren und ein Cordon Bleu daraus zaubern. Mit einem grünen Salat ein Gedicht. So gut, dass ich noch heute darüber weinen könnte, mir bei meinem ersten Spargel Cordon Bleu nur eine halbe Portion davon bestellt zu haben. In der Sorge, es könnte mir zu viel und zu üppig werden. Fehlanzeige. Doch da war es schon zu spät.

Hier das Rezept für Sie zum Nachkochen und Schlemmen. Deftig, g’schmackig, gut.

Spargel Cordon Bleu Rezept

Zutaten für 2 Personen

  • 8 dicke weiße Spargelstangen
  • 8 Scheiben Gouda oder Emmentaler
  • 8 Scheiben gekochter Schinken
  • 2 Eier
  • 100 g Mehl
  • 100 g Brösel
  • Salz und Pfeffer
  • Butterschmalz zum Braten

Zubereitung:

  1. Den Spargel schälen und die holzigen Enden abschneiden. In einem großen Topf Wasser mit einer Prise Salz zum Kochen bringen und den Spargel darin etwa 10-15 Minuten je nach Dicke der Stangen garen, bis er weich, aber nicht zu weich ist. Ich gebe gerne noch zusätzlich zum Salz etwas Zucker, Zitrone und einen Schuss Milch ist Kochwasser. Da die Spargelspitzen schneller weich sind, ist es von Vorteil, den Spargel stehend in einem hohen Topf zu kochen.
  2. Den Spargel abgießen und gut abtropfen lassen.
  3. Eine Scheibe Käse und eine Scheibe Schinken um jede Spargelstange wickeln.
  4. Schlagen Sie die Eier in eine flache Schüssel und verquirlen Sie sie. Geben Sie das Mehl und Brösel jeweils in separate flache Schüsseln. Würzen Sie das Mehl und die Brösel mit Salz und Pfeffer.
  5. Jede Spargelstange zuerst in Mehl wälzen, dann durch das verquirlte Ei und schließlich noch durch die Brösel ziehen.
  6. In einer großen Pfanne genügend Butterschmalz erhitzen, um den Boden vollständig zu bedecken. Die panierten Spargelstangen darin braten, bis sie auf allen Seiten goldbraun sind.
  7. Die panierten Spargelstangen auf Küchenpapier abtropfen lassen und an grünen Blattsalat servieren.

Guten Appetit!

Nach dem Ende der Spargelzeit ist vor der neuen Spargelsaison

Wie es aussieht lässt Friedrich Torbergs Tante Jolesch grüßen. Aber keine Sorge, der nächste frische Spargel
kommt bestimmt, spätestens im kommenden April. 

Für alle die jetzt, ob der spargelfreien Zeit, untröstlich sind, hier noch eine Lanze für den Johannistag:

Trösten Sie sich einstweilen mit verschwenderisch wuchernden Johannisbeeren, die ihren Namen diesem speziellen Tag verdanken. Einem Tag, der nicht nur das Ende der Spargelernte zu Jahresmitte anzeigt, sondern auch ein Wendepunkt im Gartenjahr ist. Einer, der uns in die nächste Periode führt und anzeigt, was gerade jetzt alles zu tun ist. 

Hier finden Sie eine To-do-Liste rund um den Johannistag und zur Entschädigung ein feines Rezept für ein Johannisbeeren Chutney. Um Ihnen die spargellose Zeit und den damit einhergehenden Sommer schmackhaft zu machen. 


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Daniela Cortolezis
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