Freundliche Abwehr
Die Belagerung des Blauschwingels
Aufregend wie eine Universum Dokumentation spielen sich eindrucksvolle Naturspektakel unmittelbar vor der eigenen Haustüre ab.
Mein täglicher Weg durch den Garten führt entlang einer Stiege, treppauf, treppab. Tausendmal bin ich dort gegangen und tausendmal habe ich nichts gesehen! Bis sich wie aus heiterem Himmel und selbstredend völlig überraschend ein beeindruckender Ameisenbau vor mir auftut.
Ein ungewöhnlicher Bau, der kurioserweise mitten aus einem Intense Blue Blauschwingel (Festuca glauca), einem blauen Gras empor ragt.
Wenn es so etwas wie Gartenblindheit gibt, dann weiß ich jetzt jedenfalls, was damit gemeint ist.
Von meinem Logenplatz an der Stiege lässt sich die faszinierende Errichtung des Ameisentowers vortrefflich beobachten. Tag und Nacht, live am Puls des Geschehens.
Trotz begeisterter Observation feile ich an einer soliden und vor allem freundlichen Lösung, sollte sich die Lage zuspitzen und die Ameisen über Nacht ihre Marschrichtung hauswärts wählen und einschlagen.
Aber zum Glück lassen sich die genialen Baumeister mittels ein paar gewitzter Kniffe spielend leicht vom Weg abbringen, auf ganz natürliche Weise verjagen.
Unschädliche Hausmittel. Zimt & Essig
Das Gehirn einer Ameise ist auf Geruchsverarbeitung spezialisiert, daher funktioniert die Ameisenkommunikation primär via Geruchssinn. Sehr praktisch, kann man sie so mit dem ihnen eigenen Geruchsempfinden verjagen.
Ameisen finden absolut keinen Gefallen an Zimt und Essig und ziehen es vor, sich diesen Gerüchen nicht unnötig auszusetzen. Setzt man ihnen jedoch derart zu und läuft alles nach Plan, packen sie ihren Hofstaat ein, suchen sich ein anderes Quartier und türmen. Dabei reicht es, ein wenig Zimt um den Bau herum zu streuen bzw. entlang frequentierter Ameisenstraßen zu verteilen. Als zusätzliche Abschreckung, jedoch nachdrücklicher Aufforderung, das Feld zu räumen, kann man auch noch ein paar Tropfen Essig in unmittelbare Riechweite träufeln.
Weiters unbeliebt sind Düfte von Lavendel, Wacholder und Zitrone. Für gewöhnlich suchen die unermüdlichen Krabbler bei derartigen Geruchsbelästigungen von selbst zügig das Weite.
Sollten die kleinen Konstrukteure wider Erwarten nicht auf diese gezielt gestreuten und lancierten Geruchsattacken reagieren, können Sie die Sache selbst in die Hand nehmen und den…
Ameisentower umsiedeln
Dazu brauchen Sie zuallererst einmal eine richtig gute Idee, wohin mit den hyperaktiven Insekten. Sobald Sie eine neue Wahlheimat für die Ameisen ins Auge gefasst haben, kann es auch sofort losgehen.
Für diese listige und trickreiche Aktion brauchen Sie lediglich ein paar Kleinigkeiten:
Einen BlumenTontopf, der etwas größer ist als der Ameisenbau, feuchte Holzwolle, einen Spaten, ein paar Tage Zeit und Geduld und last but not least natürlich eine raffinierte Idee, wohin die Reise gehen soll.
Der Tontopf wird samt der feuchten Holzwolle direkt über den Bau gestülpt und schon sollte der Umzug der Ameisen inklusive ihrer Königin seinen Anfang nehmen. Vom Tower in die Holzwolle. Sind nach ein paar Tagen allesamt an Bord bzw. im Topf, kann die Reise beginnen. Jetzt wird mit dem Spaten die Erde unterhalb des Topfes ausgehoben und, all in one, an den neuen Zielort verfrachtet. Ausleeren und schon ist der Umzug des Ameisenvölkchens in ihrer neuen Villa vollbracht und alle sind zufrieden.
M.Claude empfiehlt:
Ameisen sind hervorragende Netzwerker und können Unglaubliches bewirken. Sie werden Ihren Augen nicht trauen, wozu Ameisen in der Lage sind. Hier für Sie ein beeindruckendes Video aus dem Reich der Wissenschaft, wie Total Networking in der Natur funktionieren kann. Das Ameisen-Floß!
Knüpfen Sie Kontakte, vernetzen Sie sich!
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