Irgendeiner tanzt immer aus der Reihe!
Aktuell ein schöner Unbekannter, der aus einem alten Stamm gewachsen und sich im Lauf der Jahre zu einem Bär von einem Baum entwickelt hat.
Leider hat er jetzt die Balance verloren hat und ist im wahrsten Sinne des Wortes in Schieflage geraten. Die heftigen Gewitter der letzten Tage dürften seine nunmehr missliche Situation durchaus begünstigt, wenn nicht überhaupt auf dem Gewissen haben. Klassisch!
Sehr ungelegen für meine darunter angepflanzten blauen Bauernhortensien, da der Baum in den letzten Jahren eine Art Schutzschirm und ein hervorragender Beschützer für seine schattenhungrigen Untermieter war.
Die schiefe Optik sieht nicht nur schräg aus, sondern bedeutet im Endeffekt nichts anderes als Schluss mit lustig für die bedauernswerten Hortensien. Sie werden sich in Zukunft notgedrungen auf sonnige Verhältnisse einstellen und den für sie geschätzten nachmittäglichen Schattenstunden adieu sagen müssen.
Statt blauer Stunde, Sonnenstunde.
Entlastungsschnitt
Um jetzt zu retten, was noch zu retten ist, werde ich wohl oder übel zur Säge greifen müssen und versuchen, den Baum maximal zu entlasten. Mein Masterplan sieht vor, dass er durch einen gezielten Schnitt die Möglichkeit bekommen soll, wieder aus seiner Mitte auszutreiben und eine neue Richtung einzuschlagen.
Für den Baum heißt es somit back to the roots, zurück zum Start. Und für mich, die äusserst unattraktive Aufgabe, einen wunderschönen Baum zu stutzen, um ihn aus seiner Schieflage zu befreien. Alles in der Hoffnung auf neuen, frischen Wuchs in die Gegenrichtung.
Leider kein kurzfristiges Projekt, aber wenn alles nach Plan läuft, wird mein Schiefling bei dieser Gelegenheit gleich automatisch und ganz natürlich verjüngt.
Wie immer, alles reine Ansichtssache!
M. Claude empfiehlt:
Bevor Sie einen windschiefen Baum endgültig fällen, versuchen Sie es doch zuvor mit einem oder mehreren Entlastungsschnitten.
Ist die Optik dann immer noch schief, können Sie mit einem blühenden eye catcher versuchen, von der Schieflage abzulenken. Zumindest solange, bis die Balance wieder hergestellt ist, fürs Auge und den Baum.
Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
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