Alarm bei den Schneeglöckchen. In Bayern zieht ein mysteriöser Fall die Aufmerksamkeit auf sich. Ein unbekannter Dieb hat eine große Menge dieser zarten Frühjahrsboten entwendet, um sie in seinem eigenen Garten einzupflanzen.
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Vom Diebstahl zur Bewunderung: Die verborgene Welt der Schneeglöckchen
Diese Nachricht mag schockieren, aber auch faszinieren. Wie auch immer es sich für Sie darstellt, der Diebstahl führt direkt hinein in die faszinierende Welt der Schneeglöckchen, eine Welt voller Wunder und Überraschungen.
Das erste Schneeglöckchen, auch als Galanthus bekannt, wird Jahr für Jahr von uns allen sehnlichst erwartet. Als Vorbote des nahenden Frühlings, den wir Gärtnerinnen fast schon in unseren grünen Daumen spüren. Wir können es kaum erwarten, dass sie sich wieder ausbreiten in unseren Gärten und lassen so gut wie alles zu. Wo immer die Schneeglöckchen sich auch ansiedeln und wurzeln wollen. Hauptsache, sie ergießen sich über unser grünes Wohnzimmer.
Was die wenigsten wissen ist, dass die herrlichen Glöckchen in Deutschland unter Naturschutz stehen, denn ihre wilden Bestände sind bedroht. Was den eingangs erwähnten Diebstahl umso kritischer macht. Denn hätte der Dieb nicht einfach ein paar Holzkisten von den Schönen im Gartencenter erstehen und diese bei sich aussetzen können? Man hätte sich so die große Aufregung sparen können. Dem Garten des Langfingers wäre es wahrscheinlich egal gewesen, woher die zarten, weißen Blümchen gekommen sind.
Denn alle sind gleich. Auch wenn es über 20 Arten und 1.500 Sorten gibt , darunter das Gewöhnliche Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) und das Großblütige Schneeglöckchen (Galanthus elwesii). Was alle eint ist, dass sie uns alle bezaubern, weltweit. Doch sind sie auch smart und hilfreich zugleich.
Schneeglöckchen Geheimnisse
Oder hätten Sie gewußt, was das Schneeglöckchen alles kann?
Frostresistenz
Das Schneeglöckchen ist ziemlich trendig unterwegs. Mit seiner Fähigkeit, Frost zu widerstehen, kann es sogar aus Schneedecken hervorlugen und diese durchbrechen. Das zarte Weiße ist als robuste Pflanzen bekannt, der die Kälte nichts ausmacht. Ein wahres Eisglöckchen und in Wahrheit der Iceman unter den Frühlingsvorboten.
Galantamin als Wirkstoff gegen Alzheimer
Aus der Welt der Medizin wurde bekannt, das aus einer Art von Schneeglöckchen der Wirkstoff Galantamin isoliert wurde, der in der Behandlung von Alzheimer und Demenz eingesetzt wird. Galantamin ist dafür bekannt, die Zunahme kognitiver Funktionseinbußen und Verhaltensstörungen bei Alzheimer Patienten zu verlangsamen, wie in verschiedenen wissenschaftlichen und medizinischen Quellen erwähnt wird.
Samenverbreitung durch Ameisen
Für ihre Fortpflanzung bedienen sich die Pflanzen überraschender Methoden und spannen Ameisen vor ihren Karren. Die kleinen Insekten haben großes Interesse an den Samen der Schneeglöckchen und helfen diesen bei der Verbreitung. Der Trick besteht darin, dass an den Samen einen kleiner Teil hängt, der Ameisen anlockt. Die Ameisen schnappen sich die Samen im Ganzen, laben sich an diesem, wie sie finden, Leckerbissen und lassen die eigentlichen Samen liegen. Und helfen so den Schneeglöckchen, sich zu verbreiten.
Verwechslungsgefahr mit Märzenbecher und Maiglöckchen
Interessanterweise werden Schneeglöckchen manchmal mit anderen weißen, vermeintlichen Doppelgängern wie mit Märzenbechern oder Maiglöckchen verwechselt. Und dass, obwohl es signifikante Unterschiede gibt, wie zum Beispiel die Anzahl der Blüten pro Stängel oder andere deutliche botanische Unterschiede bestehen.
Aber Achtung: Giftig!
Sie sind so schön, so zart und doch gefährlich. Schneeglöckchen sind giftig, was besonders wichtig ist, wenn sie in Gärten mit Haustieren oder kleinen Kindern gepflanzt werden.
Und dann ist es endlich soweit:
Das erste Schneeglöckchen ist da
Es ist soweit und ich kann es jetzt kaum noch erwarten, das erste Schneeglöckchen in meinem Garten zu sichten. Denn mein allererstes Glöckchen im heurigen Jahr sitzt noch im Topf fest. Ein Zimmerglöckchen.
Konnte ich doch bei meinem letzten Besuch vor ein paar Tagen im Gartencenter nicht widerstehen, ein Schneeglöckchen mitzunehmen. Und ich hatte großes Glück, überhaupt noch eines zu bekommen. Was mir heute durchaus plausibel erscheint. Denn nach dieser Meldung vom Diebstahl auch nicht weiter überraschend, dass es sich um das letzte Exemplar gehandelt hat. Da waren schon andere vor mir zugange. Vielleicht sogar der Dieb, der noch immer nicht genug Schneeglöckchen nach seinem Raubzug hat.
Denn den Diebstahl hat es tatsächlich gegeben. Allerdings schon vor ein paar Jahren. Indes heute ist die Zeitungsnachricht wieder aufgetaucht. So ist mir bei der Vorbereitung auf die neue Gartensaison die Meldung vom floralen Diebesgut aus einem Gartenbuch in die Hände geflattert. Eine Kurznotiz in der hiesigen Tageszeitung, die diesen Vorfall aufgeregt vermeldete. Und die ich offensichtlich aufgehoben und als Lesezeichen verwendet habe. Warum, kann ich heute nicht mehr sagen.
Mag sein als Erinnerung daran, wie wir, nicht nur wir leidenschaftlichen Gärtnerinnen, diese zauberhaften Symbole des Frühlings lieben. Erinnern sie uns doch Jahr für Jahr aufs Neue liebevoll daran, wie wertvoll und verletzlich unsere Natur ist. Wir haben nur diese eine Welt, und sie verdient es, dass wir sie mit all ihrer Schönheit und Besonderheit bewahren und ehren, uns ihrer annehmen. Uns um sie kümmern.
Und der Täter?
Der Langfinger wurde gestellt. Über das ihm damals drohende Strafausmaß herrschte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikel eisernes Schweigen.
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