WÜHLMÄUSE IM GARTENIn Venedig tanzen die Delphine in der Lagune, bei mir die Wühlmäuse auf der Terrasse. |
DIE WÜHLMÄUSE SIND WIEDER DA UND ZERSTÖREN DEN GARTEN
Die Wühlmaus schlägt wieder zu. Der Garten ist unansehnlich und gleicht mehr einer futuristisch langgestreckten, überdachten Gangway denn einem Ort, an dem nach Herzenslust gespielt und gelaufen wird. Was wirklich kaum möglich ist, denn beinahe jeder zweite Schritt führt in den Untergrund. Der Boden ist derart unterwandert und hügelig aufgeworfen, dass man befürchten muss, zu versinken, kaum dass man einen Schritt, egal in welche Richtung, wagt.
Was wäre das für eine Schmach, würde man sich gar noch in einem unter den Füssen nachgebenden Mäusebau überknöcheln. Doch so weit darf es nicht kommen!
MAUS UND MAULWURF IM RASEN
Eine besonders ungünstige Situation herrscht derzeit in meinen grünen vier Wänden hinter dem Gartenzaun, wo sich nicht nur Wühlmäuse und diese zuhauf, sondern auch der Maulwurf ein Stelldichein geben.
Optisch lassen sich die beiden Widersacher ganz passabel vom entsetzten Gärtnerinnenauge orten, hinterlassen meine hyperaktiven Mäuschen aufgetürmte Gänge, die an lange Flughafenverbindungsbahnen erinnern. Während der Grandseigneur unter den nervigen Buddlern, der Maulwurf, sich eher fokussiert zeigt und sein Areal mit großzügig aufgeworfenem Erdreich markiert. Er liebt es, seinen Aushub hoch hinauf anzuhäufeln und zu zeigen, wer der Master unter der Erde ist.
Was auch immer down under geschieht und wer dort unten der Boss ist, ist mir gelinde gesagt einerlei. Die einzige Frage, die noch immer weitgehend unbeantwortet ist, ist die nach dem Vertreiben der Wahnsinnigen unter der Erde. Sofern man die Sache elegant und auf natürlich Art und Weise erledigen will.
WÜHLMÄUSE EINFACH, NATÜRLICH UND RAFFINIERT IN DIE FLUCHT SCHLAGEN
Da ich seit Jahren mit dieser leidlichen Thematik befasst bin und schon eine beachtliche Menge an verschiedenen Versuchen gestartet habe, um wieder die Herrschaft über meinen eigenen Garten zu erlangen, hat mich auch heuer wieder das Jagdfieber gepackt. Irgendwann werde ich das Patentrezept gegen das Ungemach, das mir Maus und Maulwurf bereiten, in Händen halten und meine Geheimwaffe gezielt einsetzen. Sehr zum Schrecken aller Unterirdischen.
Bis dahin jedoch verhält es sich noch umgekehrt. Bin ich es wieder einmal, die voller Bestürzung die neuerliche Zerstörung meines Gartenzimmers zur Kenntnis nehmen muss. Doch kaum hatte ich den ersten Schreck verdaut und die Verschandelung meines Gartens inspiziert, kam auch ich wieder zu Kräften. Dieser grauenvolle Anblick sowie die ernsthafte Gefährdung der Gartenbewohner sollte nicht von langer Dauer sein. Die Fun Meile meiner lustigen Gartenfreunde würde bald schon ein jähes Ende haben, habe ich den Lästigen geschworen.
Nachdem ich im vergangenen Jahr ganz auf Katzenstreu – lesen Sie hier den ganzen Bericht – im Abwehrkampf gesetzt und dabei nicht nur die offenen Mauslöcher sondern auch fast den ganzen Garten damit zubetoniert hatte, habe ich heuer eine alternative Strategie im Sinn. Noch nicht die musikalische, die vorsieht, die Mäuse in ihren Bauten mit ultralautem Heavy Metall zu beschallen, einer Musik, der sie nicht so sehr zugetan sein sollen. Aber auch ein Mäuseleben ist kein Wunschkonzert. Diese Variante hebe ich mir noch auf für schlechtere Zeiten, behalte sie im Talon der tückischen Abwehrmaßnahmen.
Aktuell hingegen tun die Mäuschen gut daran, sich flink ihren Regenschirm zu holen, denn die Jagd hat quasi schon begonnen. Die Aussichten sind schlecht. Es wird bis auf weiteres unbeständig und sehr regnerisch im Mausbau werden. Starke Gewitter sind im Anzug. Ich werde zum Gartenschlauch greifen und das ganze Gesindel einfach wegspülen.
Um nun auch orkanartige Regenfälle produzieren zu können, sind bereits alle meine Schläuche einsatzbereit und ans Wasser angeschlossen. Ganz im Gegensatz zur Oberwelt, sehen die Wetterprognosen für die Bewohner unter Tag eher düster aus. Sehr düster.
Was die Lustigen unter der Erde nicht wissen ist, dass mir das Spiel mit dem Wasser diebischen Spaß bereitet. Gäbe es ein Pendant zu Pyromanen, den Freunden des Feuers, nämlich die Freundin des Wassers, würde ich glatt aufzeigen. Mag sein, dass es sich dabei sogar um die altbekannte Wasserratte handeln könnte.
Jedenfalls ist es ein ganz besonderer Genuss, Wasserspiele im Garten zu veranstalten. Gleichzeitig versorge ich auch noch den Gartenboden mit meinem Großeinsatz á la Feuerwehr und der spielerischen Flutung und kann ihm wie nebenbei Gutes tun kann. Denn der Frühling zeigt sich heuer ausgesprochen trocken und hat dringend den einen oder anderen guten aktivierenden Guss nötig. Der Garten wird’s mir danken, die Maus hoffentlich nicht!
Derart auf der Pirsch, schlage ich spielerisch zwei Fliegen mit einer Klappe. Jetzt müssen nur noch Maus und Maulwurf den Ernst der Lage erkennen und dem listigen Spiel auf den Leim gehen.
Wasser Marsch!
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