Nachhaltige Pflanzenpflege: Von Weihnachtsternen und Orchideen

DIE GROSSE KUNST DER NACHHALTIGEN PFLANZENPFLEGE. Weihnachten ist vorbei, die Pflanzengeschenke zeigen sich von ihrer Zuckerseite und stehen in voller Blüte. Leider ist das oft alles nur eine Frage der Zeit. Was aber geschieht, wenn’s dann doch passiert? Wenn Blüten und Blätter beginnen, sich zu verabschieden und den nahenden Untergang einläuten? ​Alles mögliche, niemals jedoch ein Grund für die Tonne!

Wie bereits an anderer Stelle im ersten Teil des Artikels aufgezeigt, steht nicht jeder vor dem Problem im Ringen um Nachhaltigkeit. Nicht jeder stellt sich die Frage, wie man die Lieblingspflanzen mit saisonaler Blüte gerade zu Weihnachten gut und sicher übers neue und vor allem restliche Jahr bringt. Und so sind die einen fix und machen kurzen Prozess, wohingegen sich andere wiederum ins Zeug legen und ihr Bestes geben, um sich auch nach den Feiertagen an den Schönen erfreuen zu können.

Manchmal funktioniert es auch und oft lässt sich scheinbar sogar ein gewisses System dahinter erkennen. Positivisten mögen geneigt sein, anzunehmen, die Pflanzen hätten letztendlich selbst das Heft in der Hand. Gelingt doch überraschend jeder zweiten, manchmal aber auch nur jeder dritten Pflanze das Kunststück, ihre Gärtnerin davon zu überzeugen, dass sie selbst ohne Blüten noch in Saft und Kraft steht. Wobei nach oben bekanntlich keine Grenzen existieren. Auch der Himmel ist ein weites Feld.

WENN ORCHIDEEN UND WEIHNACHTSSTERN VERBLÜHEN

Angetan von der irdischen Schönheit, ist man im besten Fall einander zugetan und hält aneinander fest. Pflanze und Gärtnerin. Im Idealfall so lange, bis die Pflanze erneut zu blühen beginnt. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Denn gerade die beiden Oberprimadonnen, Weihnachtsstern und Orchidee sind nicht die schnellsten Blüher. So kann es schon einmal vorkommen, dass ein Jahr ins Land zieht, bis neue Blüten zu sehen sind. Bei der Orchidee sogar Jahrzehnte. Was in diesem Fall bedauerlicherweise eine Information aus erster Hand ist. Dennoch möge an dieser Stelle niemand verzagen, denn es gibt zum Glück eine Lösung.

Ähnlich anspruchsvoll verhält es sich beim Weihnachtsstern, da uns dieser auf den ersten Blick zu täuschen vermag. Denn die Blüten sind selbst bei den festlich geschmückten Exemplaren nicht sofort zu erkennen. So könnten der Weihnachtssternzüchterei Unkundige gar meinen, es handle sich bei den roten Blättern des Weihnachtssterns um Blüten. Leider daneben und so ist es angezeigt, einen zweiten Blick zu tun, um die wahren Blüten der Pflanze zu erspähen. Denn bei diesen handelt es sich um die unscheinbaren kleinen, gelben Pünktchen, die aus den roten oder weißen Blättern herauslugen.​

​Hat es sich dann nach den Feiertagen ausgeblüht oder der Stern lässt Blätter und wird von Tag zu Tag kahler, hat er nach Meinung vieler seinen Zenit überschritten. Der Zeitpunkt, an dem es Ungeduldigen oft zu bunt und der Stern zu uni wird. Das Ende der Geschichte ist bedauerlicherweise ziemlich absehbar und findet nicht selten sein trauriges Finale auf dem Kompost. Wo sich Weihnachtsstern und Orchidee im besten Fall wieder treffen. Im schlechtesten aller Fälle in der Tonne.

Nachhaltigkeit sieht anders aus.

WAS BEDEUTET NACHHALTIGKEIT BEI PFLANZEN?

Haben Sie eine Zimmerpflanze geschenkt bekommen, ist es meist schwer zu sagen, ob diese aus einer nachhaltigen Produktion stammt.

Doch was genau bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich?

Der Begriff selbst kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und beinhaltet, dass nicht mehr Bäume gefällt werden dürfen, als nachwachsen können. Nur so lässt sich das Holz eines Waldes auf Dauer nutzbar machen. Nachhaltig eben.

Allgemein gesagt dürfen erneuerbare Ressourcen nicht schneller verbraucht werden, als sie sich regenerieren. Auf die Pflanzenwelt umgelegt lässt sich dieser Gedanke dahingehend auslegen und erweitern, dass eine Pflanze, solange sie noch lebt, nicht entsorgt werden sollte. Selbst dann nicht, wenn gerade weit und breit keine Blüte in Sicht ist. Die Pflanzen sollten auch nicht im Kompost versenkt werden, um des Zimmergärtners Gewissen zu besänftigen, selbst wenn die vermeintlich abgelebte Pflanze, die zu Entsorgende, dort weiter in den natürlichen Kreislauf Eingang findet.

Oft reicht es schon, ein wenig abzuwarten und mehr Geduld an den Tag zu legen.

NACHHALTIGE PFLANZEN KAUFEN

Naturgemäß finden gutaussehende Pflanzen mehr Absatz als nicht ganz so knackig wirkende, aus welchen Gründen auch immer. Man denke nur an Gemüse aus der Bio-Box, das oft nicht ganz so frisch und appetitlich, nicht ganz so farbintensiv und gleichmäßig gewachsen ist wie normgerecht gefüttertes und auf Hochglanz poliertes Grünzeug. Was nicht immer ein Urteil über den Geschmack zulässt.

STEIGENDE NACHFRAGE NACH ZIMMERPFLANZEN

Da immer mehr Menschen ihre Liebe zu Zimmerpflanzen entdecken, wird im Sinne einer schnelleren Produktion und Auslieferung auf die steigende Nachfrage reagiert. Gerade zu den Feiertagen sind enorme Mengen an Pflanzen unterwegs und lachen uns überall im Supermarkt und in den Baumärkten an. 

Roter Weihnachtsstern
Weihnachtsstern

Wie aber soll man in Erfahrung bringen, ob die Pflanzen nachhaltig produziert worden sind. Ob sie aus großen Produktionsfarmen, aus Übersee oder aus regionaler Züchtung stammen. Unter welchen Bedingungen sie angebaut wurden und in welcher Erde sie festsitzen und welche Transportwege sie hinter sich gebracht haben. Ebenso sollte man nicht außer Acht lassen, unter welchen klimatischen Verhältnissen die Exoten produziert werden, denn diese sollten jenen des Herkunftslandes maximal entsprechen und erfordern so weitere wertvolle Ressourcen.

Ein Glückspilz, wer im Topf ein Siegel entdeckt, auf dem sich Angaben über eben diese Fragen, wie der nach der Herkunft und dem Anbau der Pflanze finden lassen. Wir können nicht hinter die Kulissen blicken oder auch nur erahnen, womit die Pflanzen für diesen, ihren ersten großen und oftmals letzten Einsatz aufmunitioniert worden sind.

HABEN SIE GEDULD MIT IHREN ZIMMERPFLANZEN

Doch das ist nur die eine Seite der Medaille und bedeutet, und das ist durchwegs positiv, dass GärtnerInnen nicht immer zwingend am Untergang der Topfpflanze schuld sein müssen.

Dieser entspannende Gedanke sollte allerdings der Entsorgung einer verblühten Pflanze keinen Vorschub leisten. Es ist immer einen Versuch wert, Geduld an den Tag zu legen und den Pflanzen ihre Zeit zu geben, die sie brauchen, um erneut zu Kräften zu kommen und wieder zu blühen. Und wenn nicht morgen, dann übermorgen…

Ein großer Spaß ist es auf jeden Fall! Für alle, die sich von Herzen der Nachhaltigkeit verschrieben haben.

TIPPS FÜR DIE ORCHIDEENPFLEGE UND DIE VON WEIHNACHTSSTERNEN

Wie es geht und noch viel mehr über die Pflege des Weihnachtssterns finden Sie hier und über Orchideenpflege können Sie hier nachlesen.

Auch ich werde heuer wieder einen Versuch starten, mein neues Sternchen gut und sicher durchs Jahr zu bringen, um es nächste Weihnachten wieder in voller Pracht genießen zu können. Die Orchideen sowieso.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Experimentieren und lange anhaltende Freude mit Ihren Schönen.

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Daniela Cortolezis
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