Waldkauz, Vogel des Jahres 2017

ABERGLAUBE UND DER RUF DES WALDKÄUZCHENS
Der typische und bekannte Ruf des Waldkauzes, das sagenumwobene „Kuwitt“, hört sich an, als wolle das Käuzchen uns etwas Bedeutungsschwangeres mitteilen. Der Abergläubische vermutet dahinter wahrlich nichts Gutes, ganz im Gegenteil, soll es sich um doch um eine bedrohliche Aufforderung handeln und als „Komm mit“  interpretiert werden. Hand in Hand mit dem Gevatter Tod. Denn wenn das Käuzchen im Morgengrauen ruft, wird bald ein Toter zu beklagen sein. So der Aberglaube, der noch immer weit verbreitet ist.

WALDKAUZ IN NOT

Haben Sie in letzter Zeit den Ruf eines Waldkauzes gehört? Nein? Kein Wunder, denn die Eulen, zu denen auch der Waldkauz gehört, sind auf dem Rückzug, da wir ihnen den Lebensraum zunehmend entziehen. Brutplätze in alten Bäumen sind nur noch schwer zu finden und die Höhlenbewohner müssen das Weite suchen. Denn die Vögel brauchen für ihre Zukunft möglichst alten Baumbestand, um dort in Baumhöhlen sichere Brutstellen zu finden und sind einnisten zu können. So sind sie dankbar für jede einzelne Unterstützung zur Arterhaltung

NABU KÜRT DEN WALDKAUZ ZUM VOGEL DES JAHRES

Aus diesem Grund hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) zur aktiven Mithilfe aufzurufen. Die NABU hat es sich zum Ziel gesetzt, den Fortbestand der Eulentiere zu forcieren und daher den Waldkauz, stellvertretend für alle Eulen zum Vogel des Jahres 2017 gekürt. Mit zahlreichen Aktionen will man die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Erhalt der Artenvielfalt lenken und setzt sich für die bedrohte Tierart ein.

Eines der Projekte ist die Errichtung von Nistkästen, denn so kann man den Tieren zumindest den Rahmen für eine sichere Brutpflege anbieten und im besten Fall Schutz gewähren.

WALDKAUZ IM PORTRAIT

  • Der Waldkauz lebt in Wäldern und in Gärten, auf Dachböden, in öffentlichen Parkanlagen und lässt sich ebenso in alten Ruinen nieder. Er ist überall dort, wo sich geeignete Bruthöhlen finden lassen.
  • Der Vogel besticht auf den ersten Blick durch seine kugelrunden schwarzen Augen, die aufgeweckt und interessiert in die Welt blicken.
  • Im Gegensatz zu anderen Eulen ist er ohrenlos und hat nicht die typischen Federohren von Eulen. Zur Unterscheidung und als gute Eselsbrücke könnte dabei der Vergleich zwischen Lama und Kamel und der jeweiligen Anzahl ihrer Höcker herangezogen werden. Sollten Sie einem dieser Trampeltier mit nur einem Höcker begegnen, handelt es sich um ein Dromedar, stehen Sie hingegen einem Expemplar mit zwei Höckern gegenüber, können Sie sicher sein, dass es sich bei Ihrem Vis a Vis um ein Kamel handelt. In Anlehnung daran gilt, die Eule “mit keinen Ohren” ist ein Kauz, der Vogel mit zwei Federohren hingegen eine Eule.
  • Der Kauz ist ein Meister der Tarnung und so lässt ihn sein Gefieder annähernd mit seiner Umwelt verschmelzen, sodass man ihn kaum von Laub oder Baumrinde unterscheiden kann.
  • Der Waldkauz wird in freier Natur bis zu 18 Jahre alt, erreicht als ausgewachsenes Tier in etwa die Größe einer Krähe und beeindruckt durch eine Flügelspannweite von 1 Meter! Als nachtaktiver Vogel und Beutejäger segelt er absolut geräuschlos durch die Lüfte und sichert sich so sein Überleben.

    M. Claude empfiehlt:

    Wenn Sie jetzt auch Feuer und Flamme für den Kauz sind, können Sie hier alles über die Rettungsaktion und viele weitere spannende Details über die beeindruckenden Vögel nachlesen und in der Waldkauz TVthek jede Etappe seit Beginn der Aktion nachsehen. Erleben Sie beinahe hautnah die beeindruckenden Szenen eines Vogels in Wohnungsnot, den dramatischen Besuch eines Waschbären, eine Einladung zum Diner mit Drosselfleisch, Mobbing unter Vögeln und einer gemütliche Siesta im Nistkasten.


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    6 Antworten zu „Waldkauz, Vogel des Jahres 2017“

    1. Kathrin

      Liebe Dani, das ist ein sehr interessanter Artikel. Kaeuze haben wir hier ueberhaupt nicht in der Nachbarschaft. Schade eigentlich. E-Mail beantworte ich morgen 😉
      LG kathrin

    2. Dani

      Liebe Elke,
      wie schoen, da scheint ja ein Kaeuzchen ganz in deiner Naehe zu wohnen. Ich hoffe auch sehr und glaube, dass die Aktion etwas bewirkt, erfolgreich ist und so den Tieren auf Dauer gesehen genuegend Lebensraum bleiben wird.
      Liebe Gruesse
      Dani

    3. Elke Schwarzer

      Hallo Dani,
      manchmal hoere ich nachts einen Kauz, aber das ist schon selten. Mit alten Baeumen kann ich ihm in meinem winzigen Garten leider nicht dienen. Aber was ihr immer so abgeholzt wird, das ist schon schlimm. Hoffentlich kann die Aktion etwas bewirken.
      VG
      Elke

    4. Meriseimorion

      Liebe Dani,
      Dankeschoen fuer den interessanten Artikel!
      Ab und zu hoere ich den Ruf des Kaeuzchen, aber es ist tatsaechlich selten geworden.
      Zur Aberglauben Geschichte des Kauz hab ich mal etwas gelesen.
      Frueher war es wohl ueblich, wenn jemand im Sterben lag, Lichter anzuzuenden. Durch diese Lichter, in der damaligen sonst eher dunklen Welt, wurde der Kauz angelockt. Dann hat er gerufen und wenn am naechsten Tag tatsaechlich jemand gestorben ist, wurde es mit dem Ruf des Kaeuzchen in Verbindung gebracht.
      Eigentlich eine ganz logische Erklaerung, die dem Kauz aber eher einen schlechten Ruf anhaengt.
      Danke fuer den Hinweis auf die tolle Aktion. Hoffen wir das Beste fuer diesen tollen Vogel.
      Liebe Gruesse
      Kerstin

    5. Dani

      Liebe Kerstin,
      vielen Dank fuer die Geschichte rund um den Aberglauben, der Kauz sei ein Vorbote des Todes!
      Leider sich derartige Ueberlieferungen oft hartnaeckig in unseren Koepfen verankert und es waere grossartig, wenn diese Aktion dazu beitraegt, hier ein wenig fuer Aufklaerung zu sorgen. Die Kauzvideos koennten ein erster Schritt dazu sein.
      Liebe Gruesse
      Dani

    6. Christiane Neuberg

      Der Artikel ist ja nun schon drei Jahre alt…,ist aber nun gerade,im Mai 2020,sehr interessant fuer mich, da ich seit Wochen immer wieder mal einen Waldkauz zu Besuch habe. Dieser sitzt dann mit viel Geduld und Ruhe vor meinem Fenster auf dem Baum…,immer so gegen 21 Uhr.. ,starrt in meine Wohnung…Ich und meine Katze starren zurueck.. ;)) Der Kauz zeigt sich sehr neugierig…,laesst sich durch unsere Naehe offenbar nicht beeindrucken,schon gar nicht abschrecken…Irgendwann allerdings werden wir ihm dann langweilig..und er gleitet davon..oft mit einem lauten “kiwitt”…Das alles spielt sich also mitten in Berlin (Pankow)ab..,auf einem sehr gruenen Hinterhof…Es gibt hier viele alte Baeume,viele Singvoegel,Tauben,Elstern,Kraehen.. Heute war der Kauz wieder zu Besuch.. zur ueblichen Zeit…Ploetzlich lautes anhaltendes Elsterngezeter.. um den Kauz herum..Die Elstern haben offenbar versucht ihn zu vertreiben…Ohne Erfolg,der blieb sitzen..bis die Elstern aufgegeben haben…Der Kauz ist uebrigens seit November vorigen Jahres immer wieder hier zu hoeren…,mit verschiedensten Tonvariationen…Denke mal das es sich um ein Paerchen handelt..
      Wollte also einfach mal davon berichten…,weil es fuer mich sehr spannend und abenteuerlich ist ,immer wieder so nah mit einem Kauz konfrontiert zu werden..Wem passiert das schon …!?..;))
      Liebe Gruesse,Christiane

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