Der Liebesperlenstrauch, auch als Chinesische Schönfrucht bekannt, ist ein echter Hingucker, ein farblich kaum zu übertreffender Wunderstrauch. Einer, der den spätherbstlichen Garten aufleuchten lässt. Was es braucht, damit er auch Ihren Garten in herrliches Lila taucht.
Inhalt
Liebesperlenstrauch im Winter und sein Farbenspiel im Lauf der Jahreszeiten
Die Callicarpa scheint über einen reichlichen Vorrat an Roben zu verfügen. Wie diese Japanische Schönfrucht oder Callicarpa bodinieri, die in ihrem hellen Blütenkleid und den weißen Perlen ein absolutes Highlight zwischen all dem Herbstlaub ist. Ein kleines Kunstwerk der Natur.
Der Schönfrucht schönste Kleider jedoch sind kleine lila Kugeln, die, so sie in der Sonne schimmern, aussehen wie violette Perlen. Blüten, die der Strauch im Herbst und Winter am nackten Holz trägt.
Bis es wieder Frühling wird und sich die Schönfrucht ein grünes Kleid überwirft. Im daraus folgenden Sommer hüllt sie sich in ihr gelb oranges Blattgewand, überrascht mit zart lila Blüten und präsentiert sich zum Grande Finale im Herbst festlich geschmückt mit lila bis dunkelvioletten Perlen bis weit in den Winter hinein.
Die Schönfrucht ist einzigartig in ihrer Wandlungsfähigkeit und die zarten Liebesperlen sehen zum Anbeißen aus. Was man tunlichst vermeiden sollte, denn die schönen Früchte sind leicht giftig!
Passt der Liebesperlenstrauch auch in meinen Garten?
Was habe ich gestaunt, als ein solcher Prachtstrauch auch in meinem Garten aufgetaucht ist. Besser gesagt, eines Tages im üppigen Gestrüpp zum nahegelegenen Waldrand zwischen dornigen Brombeeren, Portugiesischem Lorbeer, Hortensien und anderem Pflanzenallerlei zum Vorschein kam. In dieser Ecke des Gartens wuchert alles reichlich wild und ungezähmt und ich hatte bei unserer ersten Begegnung auch keine Ahnung, was da hervorlugte. Hager und hoch, mit ein paar wenigen blassen Blättern am fragilen Holz und ansonsten ziemlich nackt.
Gärtnerisch aktiviert, wollte ich der bislang verborgen gebliebenen Schönheit etwas auf die Sprünge helfen. Ihr Erste Hilfe, zumindest jedoch eine kleine Starthilfe im Hinblick auf üppiges Wachstum und verschwenderische Blüte, angedeihen lassen. Habe ihr daher einen guten Schnitt verpasst und die Spitzen etwas faconniert. Damit alles wieder fülliger und kompakter wird und Holz, Blatt und Blüten sich fortan prächtig entwickeln können.
Steckbrief der Callicarpa
Sollten Sie sich jetzt die Frage stellen, ob ein solch wandlungsfähiger Liebesperlenstrauch auch in Ihren Garten passt, hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, die Ihnen die Entscheidung für eine solche Überlegung erleichtern.
Callicarpa: Der Strauch mit den schönen Früchten
Wie groß wird ein Liebesperlenstrauch?
Die chinesische Schönfrucht ist ein Strauch, der zwischen zwei und vier Meter hoch wird und je nach Standort eine Breite bis zu zwei, manchmal auch mehr Meter erreichen kann.
Wie blüht der Liebesperlenstrauch?
Zuerst entwickeln sich die Blüten in Form von kleinen Perlen. Dann erst ziehen die Blätter nach. Die Blüten blühen lila und mittlerweile auch in Weiß, wie im Fall der Calliarpa Snowstar. Die ich jüngst entdeckt habe und die so schön wie eine Perlenkette anmutet. Geblendet von der weißen Schönheit, habe ich mir gleich einen Topf Snowstar mitgenommen. Weswegen Sie den vorliegenden Artikel heute hier am Blog in aktualisierter Ausgabe lesen können.
Die weißen Blüten sind nicht minder attraktiv, wenn sie einen kräftigen Farbtupfer im Herbst – und Wintergarten setzen. Bis hinein in den Dezember bleiben sie uns erhalten und blühen am nackten Holz.
Wie und wann pflanzt man die chinesische Schönfrucht?
Am besten ist es, den Strauch im Spätherbst zu pflanzen. Dazu eigenen sich die Monate Oktober bis November besonders gut. Man kommt noch gut in die Erde hinein und die Pflanze hat Zeit, sich zu akklimatisieren und anzuwurzeln, bevor die Kälte Einzug im Garten hält.
Wer es nicht schafft, im Herbst zu pflanzen, kann dies auch im März noch erledigen.
Der Liebesperlenstrauch hat es gerne sonnig und freut sich über einen geschützten Standort in einem feuchten wie leicht sauren Boden. Wer darauf Bedacht nimmt und dem tiefen (!) Pflanzloch entsprechende Pflanzerde wie Azaleen oder Rhododendron Erde beimengt, ist auf der sicheren Seite. Der Strauch wurzelt vornehmlich senkrecht in die Erde und holt sich von dort seine Nährstoffe. Jetzt nur noch reichlich wässern und die Pflanze in den ersten Jahren mit einem Winterschutz verwöhnen.
Ist der Liebesperlenstauch winterhart?
Keine Sorge, die Callicarpa ist nach ein paar Jahren in der Erde meist winterhart. Den Winterschutz braucht sie gerade zu Beginn, wenn sie angepflanzt wird. Mit einer Schicht Laub rund um den Wurzelballen oder einer Juteabdeckung sollte sie jedoch gut über den Winter kommen.
Wächst die Callicarpa im Topf, muss sie unbedingt frostfrei durch den Winter gebracht werden, da sie sonst Gefahr läuft, zu erfrieren.
Wie vermehrt man die chinesische Schönfrucht?
Ein Liebesperlenstrauch lässt sich durch Stecklinge vermehren. Dazu schneidet man ein paar Triebe ab und entfernt die Blätter. Die Stecklinge in einen Topf mit Anzuchterde mit etwas Sand, stecken, sodass noch ein paar Zentimeter vom Steckling aus der Erde lugt. Die Erde schön feucht halten und nicht austrocknen lassen. Läuft alles nach Plan, sollten nach ein paar Wochen die ersten Blättchen zu sehen sein.
Wie giftig ist die chinesische Schönfrucht?
Die hübschen Früchte sind leider giftig, wenn auch nur leicht. Doch selbst wenn sie noch so einladend wie lila Naschbeeren aussehen, sollte man unbedingt Sorge dafür tragen, dass Kinder keine Beeren in den Mund nehmen.
Die Früchte des Liebesperlenstrauchs sind auch giftig für Tiere. Auch hier gilt es, Vorsicht walten zu lassen und keine Zweige ins Haus zu holen. Am besten gar keinen Liebesperlenstrauch im Garten zu pflanzen.
Spannende Pflanz-Nachbarschaft
Wer seinen Liebesperlenstrauch in Nachbarschaft mit einer Zaubernuß in die Erde versenkt, kann im November etwas erleben. Die beiden bilden ein kongeniales Duo, was Farbenpracht, Blüten und Blätter betrifft. Die eine sorgt für einen leuchtend gelben Hintergrund, der andere liefert die Dekoration in Form kleiner, nicht minder kräftig lila Blütenperlen.
So geht November, so lass auch ich – die ich im allgemeinen doch mehr dem Sommer zuspreche – es mir gefallen. Genieße meinen gar nicht so grauen Novembergarten und werde gleich noch einen weißen Liebesperlenstrauch ins Gelände pflanzen.
Die Nachbarschaft indes ist für den Weißen noch ungewiss, da ich versuche, entweder Pflanzharmonien aber auch gerne scharfe Kontraste zu setzen. Ebenfalls attraktiv ist es auch, Größen-und Blühvariationen zu erzeugen. Wie ich es mit einem Judasbaum und einer Tellerhortensie, die sich nicht nur farblich ergänzen, heuer angegangen bin. Das ganze Projekt finden Sie hier.
Und sollte sich nichts Passendes finden, geht Wintergrün als Kontrast ja immer gut. Klassisch und zeitlos schön.
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