Katzenschreck: Verpiss dich Pflanze, Dackel-ab!

Katzenschreck, Hundeschreck, Verpiss dich Pflanze und jetzt seit neuestem auch Dackel-ab! Da soll sich einer auskennen. Voller Vorfreude, den dreckigen Hinterlassenschaften hausfremder Katzen und Hunde auch heuer ein Ende zu bereiten, habe ich wieder zugeschlagen. Mich leicht verschämt nach der „Verpiss dich Pflanze“ erkundigt und zu meiner großen Überraschung eine „Dackel – ab“ in die Hände gedrückt bekommen. Hat sich die Pflanze jetzt auf Dackel spezialisiert? Doch es ist einerlei, ob Hund, ob Katz’, allein was zählt, ist die Wirkung. Wie aber ist es darum bestellt?

​Neuer Name, neues Marketing, neue Wirkung einer altbekannten Pflanze

Der Katzenschreck ist wieder da, mit neuem Logo

​Nach eingehender Prüfung stellte sich heraus, dass es sich nach wie vor um das gleiche Produkt handelt. Eines, dass Hunde und Katzen, die sich im Garten geirrt und ihr Geschäft ausgerechnet in meinem Garten zu erledigen beabsichtigen, nachhaltig vertreiben soll. So wie Maus und Marder, die einfach nicht zwischen mein und dein unterscheiden wollen. Doch der Garten gehört mir und ich bin hier der Boss. Was sich jegliches Kleingetier hinter die Löffel schreiben sollte.

Vom Katzenschreck zum Hundeschreck

Da ich jedoch noch immer auf taube Ohren stoße, hole ich aus zum Gegenangriff. Zu einer rundum unangenehmen Geruchsattacke, die jedes Kleintier umwerfen soll. So das Versprechen hinter dem Produkt Dackel hau ab. Eine Duftoffensive, die ich in Form einer deftig müffelnden Pflanze, der alten Verpiss dich Pflanze (Coleus Canina), an prominenter Stelle im Dreierpack pflanzen werde. Dass ich mich noch eine gute Woche gedulden werde müssen, ist dem lausigen Wetter mit seinen nicht enden wollenden Frösten geschuldet. Doch die kluge Gärtnerin sorgt gerne vor.

Die Verpiss dich Pflanze (Coleus Canina) heißt jetzt Dackel-ab!

​Der neue Name irritiert dabei ein wenig. Und doch kein Wunder, denn sieht man sich den lateinischen Namen etwas näher an, kann man zumindest den Hund entdecken, der in Canina steckt.

Ich kann mich noch immer nicht entscheiden, wie ich in dieser Sache weiter fortfahren soll. Den Dackel – ab! kennt doch wirklich niemand. Die Verpiss dich Pflanze hingegen ist weiter bekannt als ich dachte. Man möge es mir also nachsehen, dass ich aus gegebener Unsicherheit womöglich zwischen den Bezeichnungen hin und her zappe, wie man es Männern mit der TV-Fernbedienung in der Hand gerne nachsagt. 

Mehr als nur ein Katzenschreck

Aus gegebenem Anlass keine schlechte Idee, denn die Nachbarkatze schleicht täglich durchs Gelände, auch gerne in Gesellschaft, denn zusammen ist man ja bekanntlich weniger allein. Ganz offensichtlich auf der Jagd nach Maus & Co, denn vielleicht wird in ihrem hauseigenen Garten den kleinen Unterirdischen energischer und professionell der Garaus gemacht wird. Was nicht ganz auf Unverständnis stößt, sieht man sich die übel zugerichteten Flächen an, die irgendwann wieder ein Rasen werden sollen.

An dieser Stelle erspare ich Ihnen, werte LeserInnen, ein Foto der Verwüstung, würde derartiges meine Nerven in der Sekunde über Gebühr strapazieren und ich könnte geneigt sein, ebenfalls zu schwereren Geschützen zu greifen.

Sollte auch nicht nötig sein, kommen doch die Katzen von gegenüber regelmäßig auf Besuch. Worüber ich mich auch freue, wäre da nicht einerseits die Sache mit dem Geschäft, das erledigt werden will. Andererseits, die explodierende Zahl Mäuse, die die Katze erledigen will. Unter dem Strich eine Situation, in der sich die Katze in den Schwanz beißt.

Das ein solch tierischer Einsatz Kollateralschäden mit sich bringt, ist logisch. Allerdings muss man einen solchen nicht zwingend resigniert erdulden.

Was tun, wenn Katze, Hund und Maus nerven?

Im Gegensatz zu schlagkräftigeren und weniger langmütigen Gemütern, fuhrwerke ich in meinem Areal nach wie vor und unverdrossen mit ungiftigen und unblutigen Methoden. Ziehe einen Trick nach dem anderen aus meinem Talon der schier unerschöpflichen Möglichkeiten, den nicht erbetenen, da schmutzenden Kleintieren die rote Karte zu zeigen. Sie in die Flucht zu schlagen. Mit Gestank! Mit besagtem Grünzeug, der ehemaligen Verpiss dich Pflanze, die ich vor Jahren schon einmal im Einsatz hatte. 

Doch zurück zu Maus & Katz. Nach jedem neuen Versuch meinerseits, die Lage zu entspannen und das Heft wieder in die Hand zu nehmen, tritt meistens eine kurze Wühlpause unter der Erde ein. Gerade so, als würden die Mäuse hyperventilieren und nachdem sie sich wieder von dem Schreck der invasiven Vertreibungsversuche gesammelt haben, über neue Routen nachdenken. Clever sind sie schon, das muss man ihnen lassen. 

Erfahrungen mit dem neuen Katzenschreck, der Ex-Verpiss dich Pflanze, der Dackel-ab!

Bei meinem ersten Versuch mit der ehemaligen Verpiss dich Pflanze vor ein paar Jahren schien die Pflanze nicht unbedingt in der Lage gewesen zu sein, auch nur eine einzige Katze zu vertreiben. Die Katze unfähig, die anvisierten Mäuse in die Schranken zu weisen bzw. aufzufressen. Stattdessen strich sie etwas planlos durchs Gelände und verrichtete unterwegs ihr Geschäft.

Währenddessen feilte die verzweifelte Gärtnerin an neuen Methoden, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen und brütete über mitunter grenzwertigen Mixturen, die scharf an der Grenze zum guten Geschmack schrammten und gerade noch kein Unheil anzurichten vermochten. Weder beim Rasen noch der Tierwelt Schaden zufügten. Eine missliche wie schmutzige Lage, besonders im Hochsommer in einem Garten, in dem man liebend gerne barfuß unterwegs ist.

Doch die Pflanze, die als Katzenschreck gehandelt wird, gab sich zu wenig durchsetzungskräftig, wuchst nett vor sich hin und roch dabei ein bisschen streng. Um hingegen Kleingetier über und unter der Erde mit ihrem wenig lieblichen Duft zu betäuben oder gar in die Flucht zu schlagen, reichte es dann doch leider nicht. Die kleine Tierwelt zeigte sich erstaunlich resistent gegen derlei Odeur. 

Doch wer weiß, womöglich nimmt der modrige Geruch mit zunehmender Größe der Pflanze exponentiell zu und es besteht doch noch Hoffnung auf Wirkung.

Katzenschreck “Dackel – ab!” pflanzen

Ich klammere mich jedenfalls daran fest, dass noch nicht aller Tage Abend ist, und werde auch heuer unverdrossen ein paar der Hund- und Katze go aways pflanzen und das Geschehen in gut gewählter und daher geruchlich sicherer Entfernung vom Liegestuhl aus beobachten.

Wenn es diesmal tatsächlich wirkt, wie mir versprochen und wie ich es mir optimistisch schön rede, ist zumindest ein Problem gelöst. Was ich mit meinen undisziplinierten Mäusen mache, steht allerdings noch in den Sternen.

Coleus Canina: Porträt einer Unscheinbaren

Am Ende noch ein kleines Porträt über die vielversprechende Pflanze mit den ulkigen Namen.

Sie gehört zur Familie der Lippenblütler und ist ein Abkömmling einer südamerikanischen Buntnesselart. Sie ist weder schön, noch riecht sie gut, ist eher gedrungen von Größe und fröstelt schnell. Alles unter 10 Grad ist indiskutabel für sie. Deshalb sollte man die Pflanze auf keinen Fall vor Mai ins Beet setzten und dann auch erst, wenn die letzte Kälteperiode, die der Eisheiligen, vorbei ist.

So gesehen nicht unbedingt der Traum aller Gärtner, die Coleus Canina. Denn was machen Katz und Maus in der Zwischenzeit?

Wenn sie allerdings einmal so weit ist und in der Erde sitzt, ist alles gut. An einem sonnigen bis halbschattigen Platz wird sie knapp 40 Zentimeter hoch, wofür sie sich in der Regel Zeit lässt. Im Mai jedoch belohnt sie ihre hartnäckig an sie glaubenden GärtnerInnen mit hübschen lila Blüten.

Mit ausgesprochen viel Glück schlägt sie dann auch Katze, Maus und sogar den Hund, der ja nunmehr ihre Hauptzielgruppe zu sein schein, in die Flucht. Auf dass der Name zum Programm wird.

Kleine Verpiss dich Pflanze, große Wirkung

Schön wär‘s. Doch eine einzige Pflanze ist in diesem Fall keine Pflanze. Lässt sie sich doch locker umschiffen und stört garantiert niemandem so sehr, dass auch nur ansatzweise an Flucht zu denken ist.

Was nichts anderes bedeutet, als dass man mehr als eine Pflanze einsetzen muss oder in Töpfen aufstellen sollte, um auch nur annähernd ein Leitsystem durch den Garten zu installieren. Wobei es “durch den Garten” nicht ganz trifft, sondern eher aus dem Garten hinaus.

Ob unter diesem Aspekt eine Vermehrung durch Stecklinge in Frage kommt, kann jeder für sich selbst beantworten.

Zusammenfassend lässt sich gegenüberstellen:

Pro: Verpiss dich Pflanze

  • Wenn sie blüht zeigt sie nette lila Blüten
  • Sie ist ungiftig
  • Sie kann ganz nützlich in Nähe von Sandspielplätzen sein

Contra: Dackel – ab!

  • Mit einer Pflanze ist kein Staat zu machen und man kommt nicht weit, im Gegensatz zur Kleintierwelt
  • Sie ist nicht unbedingt eine Augenweide
  • Sie ist zimperlich und fröstelt schnell
  • Schädlinge wie Schnecken kann sie nicht beeindrucken
  • Im Herbst muss sie in Haus oder Keller gestellt werden, um dort zu überwintern. Im Duett mit einem zu überwinternden Zierlauch garantiert ein Hit!

Selbst wenn die Contras dominieren, hat sie eine zweite Chance verdient. So habe ich wieder zugeschlagen und einen Satz Dackel – ab! besorgt. Die Pflanzen sind bereits gut eingelagert und werden Anfang Mai im Konvoi an einen neuralgische Punkt im Garten wandern, wo sie im Topf zeigen können, wie intensiv sie zu duften vermögen. 


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3 Antworten zu „Katzenschreck: Verpiss dich Pflanze, Dackel-ab!“

  1. Topfgartenwelt

    Ein super Artikel!
    LG Kathrin

  2. snow syracuse

    Thanks for taking this opportunity to discuss this, I feel fervently about this and I like learning about this subject

  3. tree removal

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