Garten ist…wie ein gutes Buch

Bild mit dem Spruch von Cicero: Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen

Garten ist ein Lebensgefühl. Gärtnern und Lesen sind zwei Leidenschaften, die das Leben so viel schöner und reicher machen. Lesen Sie hier, warum der alte Cicero recht hatte mit seiner Einschätzung hinsichtlich Garten und Bibliothek und was GärtnerInnen und LeserInnen gemeinsam haben.

Was ist Garten?

Garten ist…Was ist Garten? Auf diese Frage gibt es Tausende Antworten und ich will sie alle finden.  

Aus diesen Überlegungen heraus habe ich genüßlich mit meiner Füllfeder, die aktuell in frische lila Tinte getaucht ist, einige Notizen großräumig zu Papier gebracht. Ich wollte der Sache auf den Grund gehen, was Garten ausmacht. Dazu habe ich begonnen eine Liste zu erstellen, was Garten sein kann. Wobei eines vorab klar war, was Garten ist…Jedenfalls ein vortrefflicher Ort, um in meiner kleinen Gartenlaube meinen Gedanken nachzuhängen.

Am richtigen Ort habe ich mich auf die Jagd nach den segensreichen Auswirkungen des Gartens im Allgemeinen und meines Gartens im Besonderen gemacht. Suche auf meiner Gartenvergleichsjagd nach “Garten ist…Parallelen” im Leben außerhalb der Gartenpforte.

Einige schienen gleich von vornherein auf der Hand zu liegen, so wie:

  • Garten ist Leidenschaft
  • Garten ist Kunst
  • Garten ist ein Lebensgefühl

Andere wiederum wollen gefunden werden im Meer der tausend Bilder, die der Garten in unseren Gedanken zu erzeugen vermag.

Auftakt heute macht das Lesen, die Welt der Bücher, die Bibliothek. Nicht ganz zufällig, sondern direkt in Folge eines köstlich verbummelten Feiertags im Kreise meiner Bücher. Ein Kollege des gerne zitierten Lazy Sunday, der zum Schmökern geradezu wie gemacht war und dazu eingeladen hat, sich dem Lesen zu widmen.

Von LeserInnen und GärtnerInnen

“Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen”

(Cicero)

Von Gärtnerinnen, die lesen

Haben Sie heute schon ein Buch gelesen? Ein Buch an nur einem Tag? Das geht doch gar nicht, jedenfalls nicht an einem einzigen Tag, werden Sie vielleicht jetzt denken. Dann sind Sie wahrscheinlich kein Speed Reader. Macht gar nichts, denn Bücher haben es verdient, genüßlich inhaliert und Wort für Wort aufgesogen zu werden. Bedenkt man zudem, dass an manchen Bücher jahrzehntelang getüftel, geschrieben und gefeilt wird, sollte dies Grund genug sein, sich mit einer köstlichen Lektüre auch entsprechend Zeit zu lassen. Gleich einem Garten, der sich seine Zeit nimmt, die er braucht, um zu gedeihen und zu sprießen. Denn, das Gras wächst ja auch nicht schneller, wenn wir daran ziehen. Letztendlich geht es um die Lust, die Lust zu Gärtnern und die Lust zu Lesen.

Über die Lust zu Lesen

Dabei variieren die Vorlieben, ein Buch zu lesen, ganz erheblich. Gleich wie die Gepflogenheiten, seinen Garten zu bestellen. Die Einen lesen das gute alte Buch so, wie wir es alle kennen. Buch in der Hand, eventuell Brille auf der Nase und gerne auch ein kleines Eck für sich allein.

Vielleser mit Hang zur Mobilität und Wanderschaft ziehen es vor, elektronisch auf Lesereise zu gehen, denn nur so können sie jederzeit zwischen einer beachtlichen Anzahl an Titeln wählen. Sind frei in ihrer Auswahl und können je nach Lust und Laune das für die aktuelle Situation richtige Buch aus dem elektronischen Gerät herausfischen. Und unter uns, was gibt es Schöneres für eine Leseratte, einen Buchverschlinger, eine Textaufsaugerin, als Tag und Nacht eine wohlsortierte Bibliothek mit sich herum zu führen und somit bei der Hand zu haben. Noch dazu in Handtaschenformat.

Lesen Am Handy

Doch leichter geht immer und so wird gemunkelt, dass es sogar wilde Leserinnen geben soll, die ihre Lektüre ohne den Umweg zum Buch zu nehmen gleich am Handy verschlingen. Eine Augenchallenge und doch verständlich, denn wer von uns will und kann schon warten, bis wieder das Buch oder der elektronische Automat zur Hand ist. Gerade dann, wenn die Geschichte am schönsten ist. Niemand will das.

Bücher hören mit Hörbuch

So hat sich eine vierte Gruppe LeserInnen herauskristallisiert, die ihrer Leidenschaft kreativ nachgeht. Die Hörbuchlauscher, die keinen Extra Schritt noch Weg scheuen, da sie diese Gelegenheit in der Sekunde für ein köstliches Hörerlebnis und somit für ihre Zwecke nutzen. Jeder auf seine Art und im Rahmen seines Alltags.

Derart clever ausgerüstet, birgt fortan jede noch so kleine Pause im täglichen Hamsterrad die Chance in sich, zum erfüllenden, manchmal sogar sehnsüchtig herbei gewünschten Moment zu werden und sich auf Knofpdruck in eine Alternativwelt zu beamen.

Was nun für die einen ein lästiger Stau im zähen Morgenverkehr ist, entpuppt sich für passionierte Leser als Me-time, als literarische oder wie immer gelauschte Auszeit. Ein winziges Mosaiksteinchen und ein kleiner Schritt zum fieberhaft verfolgten Ende eines Abenteuers, in dem wir gerade mittendrinnen stecken. Unserer aktuellen Lektüre.

Anderen wiederum dient jeder Spaziergang, jeder Lauf, jeder Walk, ob Nordic oder Classic, als dankbarer Vorwand, sich ertüchtigen zu wollen, lediglich dazu, endlich sein in Arbeit befindliches Buch weiterhören zu können. Geschickt inszeniert, führen unter dem Strich viele zurückgelegte Schritte zu vielen gelesenen bzw. gehörten Büchern.

Auch inhaltlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Lesefluß nicht abreißen zu lassen. Aus eigener Erfahrung habe ich selbst schon den Weg der Literatur-Safari ausprobiert, der mich von einem Buch zum nächsten jagen ließ. In jedem Buch findet sich eine heiße Spur zu einem weiteren Werk, sei es ein anderes Buch vom selben Autor, das ich bei Gefallen unbedingt lesen muss. Manchmal indes tun sich auch Querverweise zu anderen Themen oder Autoren auf und interessanterweise gelange ich immer an einen neuralgischen Punkt, an dem ich von einem innerlichen Drang erfasst werde, im Rahmen der Folgelektüre just dort anzuknüpfen.

Wie geht es uns gut, uns LeserInnen!

Von LeserInnen, die gärtnern

Wahrscheinlich werden Sie sich jetzt fragen, was das mit Garten zu tun hat und warum ich Ihnen ausgerechnet vom Lesen erzähle. Aber Hand aufs Herz, geht es Ihnen nicht genauso mit Ihrem Garten? Den Sie am liebsten jede Minute des Tages von innen sehen wollen, der nie genug blühen kann, der Ihnen gleich den nicht zu bremsenden LeserInnen als Me-time, als Auszeit, ja sogar als Urlaubsort dienen kann. Von dem Sie nicht ablassen können.

Über die Lust zu Gärtnern

Ein Ort, der mehr als nur ein grünes Wohnzimmer ist, mehr als ein Kräuter-, Obst-und Gemüselieferant, mehr als ein Refugium mit vielen schönen Blumen und Bäumen ist. Ja, sogar mehr als eine Experimentierstube und Spielwiese für Veredelungskünstler, Bienenfreunde, Partytiger und Ruhesuchende ist.

Derart gartenfixiert nimmt es auch nicht Wunder, dass eine Blume keine Blume ist. Es immer mehr werden müssen. Eine zur anderen führt, ein Strauch zur Staude und umgekehrt, eine Schmetterlingswiese die Bienen deutlich vernachlässigen würde und somit Handlungsbedarf entsteht. Eine weitere Wiese für die Bienen anzulegen.

Je nach Sammelleidenschaft, manchmal auch Wut, reicht es irgendwann nicht mehr, sich nur am Lavendel zu erfreuen und es muss dazwischen gepflanzt werden. Der Kontrast will gepflegt sein, die Artenvielfalt hergestellt, Bäume werden unterpflanzt, der Weg vom Strauch zur Staude ist ein kurzer, die Farbpalette wird ständig erweitert und bald schon quillt der Garten aus allen Nähten und droht zu platzen.

Die Gärtnerin indes eilt zwischen ihren Lieblingen und den ansässigen Gärtnereien, tauscht Sämlinge und Pflanzen mit ihrer ebenso gartenwildgewordenen Nachbarschaft, gräbt, pflanzt und gießt. Kommt nicht zur Ruhe. Eher vom hunderste ins Tausendste. Denn auch beim Gärtnern gibt es viele Spielarten. Wie beim Lesen. Lesarten.

Wie geht es uns gut, uns GärtnerInnen!

Was ist Garten für Sie?

Jetzt sind Sie an der Reihe. Was bedeutet Ihnen Ihr Garten?

Wir freuen uns über jede Einsendung zum Thema Garten ist… Fühlen Sie sich frei und schreiben Sie uns, was Garten für Sie ist. Wir sind schon sehr gespannt auf Ihre Zusendungen und veröffentlichen hier gerne auch Ihre Meinung.


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Daniela Cortolezis
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