TAG DES REGENWURMSKlein, aber oho! Naturschützer haben ihn 2005 eingeführt, den Tag des Regenwurms, dem Kraftpaket aus dem Erdboden. Seither wird dem kleinen Nützling Jahr für Jahr am 15. Februar gedacht. Und gedankt. Regenwurmdank! |
Dass er wertvolle Arbeit leistet und unser bester Assistent im Garten ist, sei unbestritten. Wie er hingegen zu seinem Namen gekommen ist, weniger. Sei es, weil er ein reger Wurm ist oder eher einer, der vor dem eindringenden Regen, der seine Kanäle, sein Zuhause flutet, flüchtet?
Die Frage ist bis heute ungeklärt, die Antworten variieren. Doch hat ein jeder recht, der dem Regenwurm gebührend Aufmerksamkeit zollt.
KLEINER REGENWURM, GROSSER ALCHIMIST, HELFER IM GARTEN
Regenwurm müsste man sein.
Denkt sich womöglich manch anderer Gartenbewohner aus der Unterwelt, wenn er sich redlich müht und auf Futtersuche rechtschaffen abplagen muss. Dem Wurm indes wird Nahrung wie auf dem Silbertablett serviert.
Dieser Vorteil wird durch seine natürlichen Feinde gleich wieder zunichte gemacht. Ist er selbst doch ein beliebter Snack in der Vogelwelt und tut gut daran, sich vor Maus und Maulwurf zu hüten. Selbst die Ameise zählt zu seinen Widersachern.
Sein Leben verbringt der Wurm im Boden und errichtet unter Tag eine enges Röhrensystem, während er sich durch Gelände gräbt. Tiefe Gänge, die schon einmal bis zu drei Metern tief sein können. Wir danken es ihm, denn der Gartenboden wird dadurch aufgelockert und durchlüftet und der Boden kann das Wasser besser aufnehmen.
Der Regenwurm lebt von Blättern und abgestorbenen Pflanzenresten, die er sich nach Lust und Laune und Appetit vom Gartenboden in seine Gänge hineinzieht. Dabei schafft es der Miniwurm, Grashalme und bis zu vier Hand voll Blätter in sein Kanalsystem zu holen. Derart gut bestückt, hat er immer eine volle Vorratskammer.
Als nachtaktiven Wurm, der er ist, sehen wir ihn allerdings nur selten. Er frisst erst, wenn es dunkel ist, unbemerkt und vor allem unbehelligt. Die Nahrung des Regenwurms macht täglich annähernd die Hälfte seines Körpergewichtes aus und verwandelt sich nach dem Ausscheiden in schwarzes Gold, in wertvollen Wurmkompost. Dünger, von dem wir GärtnerInnen nicht genug haben können.
Wir GärtnerInnen haben ihn sowieso ins Herz geschlossen, auch wenn er nicht immer ein schöner Anblick ist. Doch hier zählen in jeder Hinsicht die inneren Werte und die Freude ist jedes Mal groß, wenn uns kleiner Regenwurm über den Weg kriecht oder beim Garteln aus dem Boden entgegenringelt.
Wir bekommen ihn allerdings nur in der warmen Jahreszeit zu Gesicht, da es ihm im Winter viel zu kalt und im Sommer zu heiß ist. Während dieser Extrem-Zeiten zieht er es vor, abzutauchen und zu ruhen.
Der kleine Regenwurm kann bis zu 30 cm lang werden. Wer sich nun vorzustellen vermag, dass auf einen Quadratmeter rund 100 Regenwürmer wohnen, ist entweder ein unerschrockenes Gemüt oder geht von der Annahme aus, dass es sich um junge Regenwürmchen handelt. Ältere Semester könnten sich unbeabsichtigt auf die Pelle rücken. Addiert man dann noch ein durchschnittliches Regenwurm Alter von bis zu acht Jahren hinzu, könnte es unter Tag ganz schön eng werden.
Aber die kriegen das schon hin, unsere Regenwürmer. Und werken unermüdlich für uns unter Tag wie ihre Kolleginnen, die fleißigen Bienen aus der Insektenabteilung über Tag.
Nützlinge eben!
Le bon dieu,
der liebe Gott, weiß
wie man fruchtbare Erde macht und er hat sein Geheimnis den Regenwürmern anvertraut.
(französische Bauernweisheit)
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