Wer ein Australisches Zitronenblatt hat, ist ein Glückspilz. Denn der gigantischen Superstar im Kräutergarten ist ein Retter in der Not. Denn es lässt sich nicht mehr schön reden, aber die sommerlichen Tage sind nun zu Ende, die düsteren hingegen klopfen mitunter schon heftig an das Gartentor. Wer nun befürchtet, allein bei diesem Gedanken in eine verfrühte Herbstdepression zu verfallen, bekommt einen rettenden Joker aus dem Garten in die Hand. Ein Kraut, das unsere Stimmung aufhellen kann.
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Neuentdeckung Australisches Zitronenblatt: Der Gigant unter den Küchenkräutern
Wer in unseren Breiten lebt, bleibt nicht davor verschont. Man freut sich auf den wohlverdienten Urlaub, doch kaum ist man wieder zurück im Alltagstrott, trübt auch noch womöglich neben dem nicht immer heiteren Herbstbeginn anhaltendes Schlechtwetter die labile Laune. Wie wäre es daher, den Sommer einfach in die eigenen vier Wände oder in den Garten zu holen? Mit dem würzigigen Duft umwerfend frischer und fruchtiger Kräuter. Mit dem Australischen Zitronenblatt.
Wenn die Tage jetzt zunehmend kürzer und die Nächte länger werden, ist es an der Zeit, sich auf die kühle Jahreszeit vorzubereiten. Die Pflanzen- und Blumenpracht hat sich geändert, auch wenn sie vereinzelt noch einmal erblüht. Es ist die perfekte Zeit, um die schwächer werdenden Sonnenstrahlen zu suchen, sich im Garten oder auf der Terrasse zu entspannen und das von der Natur dargebotene Duft-Szenario zu genießen. Sich einen virtuellen Duftvorrat anzulegen und diesen für den Winter zu speichern. Wie Eichhörnchen, die hurtig ihre Vorräte aufzustocken, um für die kalte Jahreszeit gerüstet zu sein.
Dennoch gibt es für die SommeranbeterInnen unter uns, und dazu zähle ich mich auch, keinen Grund zu verzagen. Gibt es doch das perfekte Kraut mit den fast genialen Eigenschaften, die wir GärtnerInnen an Pflanzen so schätzen. Ganz besonders, wenn es sich um einen Tausendsassa von Gartenpflanze, ein Küchenkraut, eine Geschmacksbombe oder einfach nur eine Zimmerpflanze handelt. Eine Pflanze aus Übersee, deren Herkunft praktischerweise gleich im Namen steckt, und die ein Aroma mit sich bringt und einen derart instensiven Duft ausströmt, dass es einen umhaut.
Die Rede ist vom Australischen Zitronenblatt. Eine absolute Neuentdeckung für mich im Dschungel der tausend Kräuter. Und doch eine, die ich in heimischen Gefilden gemacht habe.
Australischer Wunderwuzzi aus dem Gartencenter
Im Juli habe ich mich in eine kleine Pflanze im Gartencenter, das ich, zugegebenermaßen um diese Jahreszeit recht häufig zu frequentieren pflege, regelrecht verschaut und auf der Stelle mitgenommen. Und das nur, weil ich im Vorbeigehen zufällig an eines der Blätter angestoßen war und in der Sekunde das Gefühl hatte, einen kleinen Plüschtiger gestreichelt zu haben. Meine Aufmerksamkeit war geweckt. Auch wenn das Zitronenblatt damals nicht viel größer als knappe 20cm hoch war. Ein Winzling im Vergleich zu heute. Aber genau das ist ja das Schöne am Gärntern, dass wir täglich Überraschungen erleben können und dazulernen. Im Garten und rund um den Garten herum.
Den Sommer verlängern mit dem Australischen Zitronenblatt
Dass ich es mit einem kleinen Wunder zu tun haben würde, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz klar. Jedenfalls einem für alle, die frische Düfte lieben, gerne eine neue und ungewohnte Note in ihre Gerichte bringen wollen und es wagen, ihre Geschmacksknospen einem Elchtest zu unterziehen. Wenn Sie jetzt wissen wollen, was dann passiert, brauchen Sie lediglich ein winziges Zitronenblättchen in den Mund zu nehmen und darauf zu kauen. Die sich entfaltende Intensität am Gaumen wird Sie überraschen.
Und das Beste an diesem Superstar im Kräutergarten, indoor wie outdoor, ist, dass das pelzige Kraut geradezu ideal für alle ist, die den Sommer noch lange nicht ziehen lassen wollen. Mit einer Ausstrahlung wie eine erfrischende Brise an einem heißen Sommertag.
Denn dass dies tatsächlich möglich ist, beweist das Australische Zitronenblatt mit jedem einzelnen seiner putzigen, fast möchte ich sagen, kuscheligen Blättchen. Die sich innerhalb kürzester Zeit in ausgewachsene Blätter in Handtellergröße verwandeln.
Australisches Zitronenblatt: Eindeutig das Highlight der Saison
Somit ist die Entdeckung des Australischen Zitronenblattes für mich eine echtes Highlight der Saison. Eine Pflanze ganz nach meinem Geschmack. Eine, die jedes GärtnerInnen Herz höher schlagen lässt, ist sie doch derart unkompliziert in der Pflege, dass ihr selbst der schwärzeste Daumen nichts anhaben kann.
Abgesehen davon ist das Australische Zitronenblatt ein flotter Hirsch, ein schneller Brüter, wuchsfreudig, von intensiver Aura und widerstandsfähig gegen Wind und Wetter. So ist es auch wenig überraschend, dass das zitronige Blatt sowohl im Garten als auch im Haus zufrieden vor sich hinwächst und vortrefflich an beiden Standorten zu gedeihen vermag.
Aber bitte beachten Sie, dass dieser Wonneproppen unter den Kräutern nicht nur kräftig im Aroma ist, sondern auch ein rasantes Tempo, was das Wachstum anbelangt, an den Tag legt. Wird dem zitronigen Blatt doch nachgesagt, mitunter bis zu 2m hoch zu werden. Was bei einem ins Auge gefassten Indoor Standort durchaus im Vorfeld berücksichtigt werden sollte. Einen Platz an der Sonne auf der Fensterbank für das Zitronenblatt bereitzustellen, ist jedenfalls eine Challenge, der ich mich nicht stellen würde wollen.
Vergessen Sie einfach die Idee, den Australier zwischen Ihrem Basilikumstöckchen und dem Rosmarin zu platzieren. Denn daraus wird nichts. Es dürfte zu einem Platzproblem kommen. Empfehle ich Ihnen jedenfalls, ich, eine Positivdenkerin der ersten Stunde. Nur für den Fall, dass Sie damit liebäugeln, Ihr Küchenboard um ein solches Kraut zu beleben und ganz natürlich mit Zitronenduft zu erfrischen.
Kleines Australisches Zitronenblatt, ganz groß
Mein kleiner Australier ist jetzt mittlerweile schon eine stattliche Pflanze, die sich seit ihrem Einzug in meinen Garten mehr als verfünffacht hat und die 1,10m Marke erreicht hat. Was nicht nur in der Höhe deutlich sichtbar wird, sondern auch Auswirkungen auf den Durchmesser des Wurzelballens hat.
In diesem kurzen Zeitraum, von Juli bis heute, hat sie bereits einen größeren Topf für sich beansprucht und jammert schon wieder, sie hätte nicht ausreichend Platz. Die Welt im Topf sei zu klein für sie, nörgelt sie und lässt mit ihrem Ansinnen an einen ehemaligen österreichischen Politiker denken, dem es einst ähnlich ergangen ist. Nur halt nicht im Topf.
Somit ist es wieder einmal an der Zeit für einen neuerlichen Umzug in ein größeres Gefäß. Eine Forderung, der ich selbstredend nachkommen werde, da ich schon sehr gespannt bin, wie groß die Pflanze am Ende des Tages wirklich sein wird. Und ihr unter keinen Umständen dabei im Weg stehen werde. Womit nur ein kleines Problem verbunden ist , denn die schönen Tage sind so gut wie vorbei.
Wohin also mit dem australischen Kräuterbaum?
Und so habe ich mich entschieden, das Zitronenblatt mit Einbruch der kalten Nächte nicht in den Keller zu übersiedeln, sondern einen Versuch zu starten und mein Arbeitszimmer auszuräumen und dort Platz zu schaffen, um sie zu überwintern. Selbst wenn es noch nicht so weit ist, male ich mir schon heute aus, wie herrlich es sein wird, täglich in Zitrone zu baden. Das Gefühl zu haben, mitten in einem Zitronenhain zu sein. Frisch, anregend und belebend.
Heißt für mich, der Sommer darf bleiben. Auch, wenn es etwas eng wird…!
Australisches Zitronenblatt am Teller
Wenn Sie das Australische Zitronenblatt schon in Ihrer Küche ausprobiert haben, dann senden Sie uns doch Ihr persönliches Lieblings-Rezept. Wir werden dann die besten und spannendsten Rezepte im nächsten Blogbeitrag vorstellen.
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