Gehen im Regen: 10.000 Schritte gehen geht immer

Gehen im Regen ist nicht immer fein. Nordic Walking im Regen muss nicht sein. Aber 10.000 Schritte ohne Stöcke tun es notfalls auch bei strömendem Regen. Besonders dann, wenn einem das Wasser ohnedies schon bis zum Hals steht. Aus den verschiedensten Gründen. Ein Bericht der aus dem Regen kommt und Auskunft darüber gibt, wie es sich dennoch gut geht, wenn’s draußen Katzen und Hunde regnet.

Großer Spaß an verregneten Herbsttagen

Regen war noch nie ein Grund, zuhause zu bleiben. Sollte auch keiner sein. Außer das Schuhwerk lässt zu wünschen übrig. Aber mit entsprechender Fußbekleidung spricht nichts dagegen, ein paar Schritte im frischen Nass zu wagen. Seit der Erfindung des Regenschirms ist das jedenfalls kein Thema mehr. Ein herrlicher Regenschauer ist der beste Frischekick nach einem langen, heißen Sommer und den sollten wir uns jetzt nach Herzenslust gönnen.

Warum ein Spaziergang im Regen gut tut

Ich jedenfalls wollte gehen. Musste mein tägliches Schrittpensum absolvieren. Auch wenn mir eher der Sinn nach einem gepflegten Nordic Walking Training stand, denn ich stand unter Druck, Kondition und Ausdauer aufzubauen. Zugleich durch strategisch angelegtes Intervalltraining mein Tempo zu erhöhen. Stehe ich doch gerade vor meinem ersten Nordic Walking Wettbewerb in ein paar Wochen und habe vor, gute Leistung abzuliefern.

Gleich zu Trainingsbeginn dann die ernüchternde Tatsache. Das Wetter ließ zu wünschen übrig und es blieb mir nicht anderes übrig, dennoch meine Schritte abzugehen. Wenn das bedeutet, auch manchmal gezwungenermaßen durch Pfützen zu walken. Natürlich vermied ich tunlichst diese Schritte ins Unwirtliche, allein, es gelang mir nicht immer, denn die Wegführung war etwas durchwachsen.

Nicht dass Sie jetzt glauben, ich pflüge bei Regen durch den Wald, jedoch führt mich meine Route streckenweise auch durchs Feld und dort ist es bekanntlich etwas feuchter und der Wasserstand deutlich höher als auf dem Asphalt.

Natürlich müsste ich nicht ausgerechnet derartige Strecken wählen und doch scheint ein kleiner Kobold in meinem Kopf zu sitzen und mich zu ermuntern, direkt in die Volle, wie man heutzutage für vollen Einsatz zu sagen pflegt, zu gehen. Die Natur 360 Grad zu spüren, eins mit ihr zu werden und zu verschmelzen. Eine attraktive Vorstellung, die nicht von der Hand zu weisen ist.

Mit Freude durch die Pfützen

Ich stehe also unter Druck und das Wasser reicht mir schon fast bis zum Hals. Was nichts anderes bedeutet, als dass ich mir selbst keine Wahl lasse. Ich pfeife auf meine Nordic Walking Stöcke, denn das wäre unter diesen nassen Umständen wirklich mehr als übertrieben und greife mir stattdessen meinen Schirm. Einen kleinen Knirps, den kleinsten seiner Art, den ich auftreiben konnte und den ich mir notfalls auch in meine integrierten Taschen an der Lauf-Leggins packen könnte. Eine gute, da praktische Ausrüstung ist schon der halbe Walk.

So war ich gestern wieder einmal unterwegs und werde heute wieder – wie hoffentlich die nächsten Wochen – vorzugsweise täglich meine Runden drehen. Ob mich tägliches Walken, mit und ohne Stöcke oder Schirm, weiterbringen wird, darüber gehen die Meinungen auseinander. Einen Tag Pause fordern die einen, jeder Schritt ist ein wertvoller Schritt zum Erfolg reklamieren die anderen. Beide Seiten haben recht und da man es ohnedies nie allen recht machen kann, höre ich auf mein Bauchgefühl und meinen kleinen Kobold, die für meinen Trainingsplan verantwortlich sind. Wenn’s daneben geht, weiß ich wenigstens, an wen ich mich wenden werde.

Schritte im Regen, mit und ohne Begleitung

Fix ist, dass ich an Regentagen das Haus ohne musikalische Begleitung oder Thriller Surrounding verlasse. Was ich an manchen Tagen, wenn ich früh am Morgen noch schlaftrunken ins Abenteuer starte, durchaus zu schätzen weiß. Die Musik beschwingt und bewegt indirekt die lahmen Knochen und der Thriller lenkt ab der ersten Hörminute davon ab, sich die Sinnfrage nach seinem morgendlichen Tun zu stellen.

Wenn Sie das Glück haben, einen spannenden Text zu erwischen, dann sind das oft schon ein paar Tausend Schritte. Ohne große Anstrengung und Aufregung, denn die findet ja im Kopf statt. Und der merkt oft gar nicht, was die Füße derweil so machen. Was mir persönlich auch sehr wichtig ist, ist dass es sich um einen möglichst unblutigen Text handelt. Denn ich lasse bei strömendem Regen nicht umsonst die Kopfhörer zuhause. Das Klopfen, Rauschen, Klatschen und Plätschern der Regentropfen erzeugt in mir eine rundum wohlige Harmonie, wie es nur ein herrlich knisterndes Kaminfeuer schafft. So wird ein Spaziergang im Regen zu Wellness pur trotz anspruchsvoller Umstände. Ein brutaler Mord wäre absolut unangebracht und würde mich um dieses Vergnügen bringen. Wenn auch nur akustisch, aber nicht einmal das muss nicht.

Gehen im Regen

Generell ist an Regentagen nicht viel los unterwegs, bis auf ein paar wenige Unerschrockene, die scheinbar ähnliches wie ich im Sinne haben. Zumindest die Walker, die offensichtlich auch den Regen nicht scheuen.

Eine Sache allerdings fällt auf, ein modischer Aspekt, den ich so noch nie wahrgenommen habe. Aber wahrscheinlich handelt es sich ja einfach nur um einen neuen Trend am Asphalt. Die gelben, etwas sperrigen Regenjacken, die man bei Bootsfahrten gerne getragen hat, da sie den Regen abperlen lassen, sind wieder da. Und so habe ich auf meiner letzten Tour, die gut 40 Minuten dauerte und im strömenden Regen stattfand, sage und schreibe fünf Personen gesehen, die eine solche Regenhaut oder Ölzeug, wie man bei uns auch zu sagen pflegt, getragen haben.

Derart animiert habe ich natürlich sofort versucht, mich zu erinnern, wo ich mein Ölzeug, denn auch ich habe mir einst anlässlich eines Segeltörns in Kroatien ein solches zugelegt, denn verstaut haben könnte.

Bedauerlicherweise suche ich noch immer, aber das wird mich nicht von weiteren Trainingsrunden im Regen abhalten. Auch wenn es Katzen und Hunde regnet. Denn ist das nicht eine herrlich erfrischende Art, den Herbst von der anderen Seite zu erleben und sich dabei so richtig lebendig zu fühlen?

Mehr Motivation finden Sie in “Über die Lust am Gehen”


Beitrag veröffentlicht

in

, , , ,

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Daniela Cortolezis
Ihre Gärtnerin
Garteninspektor
Wie alles begonnen hat
61 Gartenblogs
Best of: 20 Flower Ladies
Osterdeko
Tulpen arrangieren
Die große Liebe