Winterwandern und Eisschwimmen

Winterwandern bei Eis und Schnee ist wie Eisschwimmen bei Minusgraden im See. Nicht ganz, aber fast. Dennoch, zwei scheinbar gegensätzliche Aktivitäten, die uns helfen können, den Stress des Jahresanfangs zu bewältigen und mit neuer Energie ins Jahr zu starten. Die Eisköniginnen lassen grüßen.

Sportlich und stark ins Neue Jahr

Die ersten Tage des neuen Jahres fegen häufig wie ein Sturm aus Erwartungen und Hektik über uns her. In unserem Eifer, maximal und auch ja alle unsere Neujahrsvorsätze umzusetzen, können wir uns schneller als befürchtet überwältigt fühlen und geraten bald schon außer Atem. Doch gibt es Hilfe von unerwarteter Seite. Von der eisigen. Als hätten die beiden Eisköniginnen Anna und Elsa ihre Hände mit im Spiel.

Entdecken Sie die überraschende Parallele, die uns helfen kann, eben diesen Stress in den Griff zu bekommen und energiegeladen ins neue Jahr zu starten. Mit einem kleinen, wenn auch eiskalten Kunstkniff: Mit dem langen Atem und der verbindenden Kraft des Winterwanderns und des Eisschwimmens.

Atemzüge im Eis: Die geheime Verbindung zwischen Winterwandern und Eisschwimmen

Atmen

Beim Winterwandern, in der Stille vor dem Sonnenaufgang, ist bewusstes Atmen in der Kälte belebend und beruhigend zugleich. Diese Praxis zeigt verblüffende Ähnlichkeiten zum Eisschwimmen. Eisschwimmer, die sich in die beißend kalten Fluten im See, Fluß oder auch manchmal in den noch mit Eisplatten bedeckten Pool stürzen, was überaus gefährlich ist und tunlichst vermieden werden muß, da Sie sich an den scharfen Platten verletzen können. Und auch werden, so Sie schusselig das Bad suchen und die Sache rasch hinter sich bringen wollen, ohne auf Eisschollen zu achten.

Die Winterwanderer und die Eisschwimmer, sie alle nutzen Atemtechniken, um Körper und Geist unter extremen Bedingungen zu kontrollieren. Diese Techniken sind auch beim Winterwandern essentiell, um das Bewusstsein zu schärfen und Stress zu reduzieren.

Die Magie des ersten Atemzugs

Sowohl beim Winterwandern als auch beim Eintauchen in eiskaltes Wasser gibt es einen Moment der Verwandlung. Der erste Atemzug an der frostigen Luft, das Gefühl des kalten Hauchs, der aus den Lungen strömt, schafft eine unmittelbare Klarheit, ähnlich dem ersten Eintauchen in kaltes Wasser.

Hier indes unterscheiden sich die beiden Disziplinen und gleiten etwas auseinander. Dem Eisschwimmer wird’s von Minute zu Minute, so er länger im Eiswasser verweilt, unerbittlich kälter und er gleicht bald schon einem Krebs. Entsteigt knallrot dem Bade.

Beim Winterwanderer hingegen entwickelt sich die Bewegung deutlich angenehmer, er genießt den umgekehrten Effekt und darf sich im Laufe des Winterwalks bald schon auf eine freundlichere Betriebstemperatur freuen. Es wird wärmer, doch auch hier nicht ganz.

Beruhigung durch Rhythmus

Das rhythmische Atmen beim Winterwandern oder Eisschwimmen wirkt beruhigend und meditativ. Es hilft, Stress abzubauen und sich auf den Moment zu konzentrieren. Wäre unter solch extremen Bedingungen auch kaum anders denkbar. Und doch ist es wichtig, sich an diese kleinen, aber umso wirkungsvolleren Details immer wieder zu erinnern und sie sich vor Augen zu halten.

Die Rolle der Kälte und des Atems

Kälte spielt sowohl beim Winterwandern als auch beim Eisschwimmen eine zentrale Rolle. Sie fordert den Körper heraus und zwingt den Geist, sich zu sammeln. Durch Atemtechniken wird diese Herausforderung in eine belebende Erfahrung umgewandelt.

(M)Eine Erfahrung beim Winterwandern bis -7 Grad

Wenn Sie jetzt glauben, das sei alles nichts für Sie, da doch etwas zu frostig oder weit und breit kein See, geschweige denn ein Pool in Sicht, sollten Sie dennoch die Sache mit dem Eis und der Kälte von einer anderen Seite aus betrachten. Vor allem völlig entspannt an die Sache herangehen.

Stellen Sie sich dazu nun folgendes Szenario im Winter Wonder Land vor und geben Sie dem Winterwandern und Eisschwimmen noch eine Chance.

Gedankenreise

Hören Sie in der Stille des winterlichen Waldes das rhythmische Knirschen des Eises unter Ihren Füßen. Jeder Schritt auf dem gefrorenen Boden erzeugt ein scharfes, klares Geräusch, das in der kalten Luft widerhallt und Ihre Sinne aktiviert. Während Sie durch die eisige Landschaft wandern, wird Ihr Atem zum zentralen Punkt ihres Daseins.

Fühlen Sie, wie mit jedem Atemzug die beißend kalte Luft in den Körper strömt und Ihre Lungen erfüllt und das Bewusstsein schärft. Die Kälte ist anfangs immer ein Schock, doch sobald Sie sich auf das tiefe Ein- und Ausatmen konzentrieren, werden Sie spüren, wie die frostige Luft ihre Sinne wachkitzelt und einen klaren Kopf verleiht.

Die Kälte nämlich zwingt uns, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Jeder Atemzug wird zu einer Meditation, einem bewussten Akt des Seins. Die eisige Umgebung, die anfangs so unwirtlich erschien, verwandelt sich durch die Konzentration auf den Atem in einen Ort der Klarheit und Ruhe. Der Schmerz der Kälte weicht einer tiefen Wertschätzung für die rohe Schönheit der Natur.

Umgeben von der Stille des Winters und dem gleichmäßigen Geräusch Ihres Atems und Ihrer Schritte, fühlen Sie sich plötzlich tief verbunden mit der Welt um sich herum.

Mit genau diesen Gedanken gelingt es mir dann letztendlich doch, mich mit einer gewissen, wenn auch stets labilen, Vorfreude in die Kälte hinauszustürzen. Immer das gleiche Ziel vor Augen. Denn am Ende einer jeden Winterwanderung dann jedesmal wieder ein Hochgenuß, ein Winterwalker High! Dann, wenn ich die tiefe Zufriedenheit in mir und mit mir selbst spüre. Es wieder geschafft zu haben!

Eisschwimmen: Von der Ablehnung zur Annahme

Hartgesottene wie Josef Köberl, der nicht zu bremsende Eisschwimmer aus Wien, ist überzeugt, dass die Liebe zu dem, was man tut, letztendlich entscheidend ist. Denn, so sein Credo…

„Nicht Härte, Wärme schmilzt das Eis.“

(Josef Köberl)

Und hier noch von Wim Hof, dem Iceman, ein kleiner Kurs, in dem Sie kostenfreien Zugang zu Atem-Techniken und dem Vertrautwerden mit der Kälte bekommen.

Die Kälte führt zu einer Form von wahrer Sipritualität, zu einer Ruhe, die dir den Umgang mit anderen Stressoren erleichtert.

(Wim Hof)

Alles rund um die Kälte, Atmung und Einstellung lässt sich geradewegs auch auf das Winterwandern und umgekehrt umlegen.

Was am Ende zählt

Ob Sie nun Ihre Walkingschuhe schnüren oder Ihren Badeanzug anziehen, in jedem Fall erwartet Sie ein atemberaubendes Winterabenteuer, um das neue Jahr aktiv und energiegeladen zu beginnen. Und die Aussicht, sich nicht gleich beim ersten Windhauch aus der Bahn werfen zu lassen und bei aufkommendem Gegenwind eines bewahren: Ihren langen Atem!

Weitere Walking-Abenteuer können Sie hier nachlesen und im schönsten aller Fälle, auch für sich die Lust am Gehen, am Walken, am Wandern entdecken. Zu jeder Jahreszeit.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Winterwandern und Eisschwimmen“

  1. Kathrin

    Hui, also Winterwandern lass ich mir einreden, aber Eisschwimmen nein. Als wir nach Neujahr beim Wallersee waren, haben sich bei eisiger Kälte wirklich drei Personen ins kalte Nass gewagt. Mir ist schon beim Zuschauen kalt geworden. Das ist nichts für mich. Aber Wandern in der Kälte. Das finde ich spannend.

    LG Kathrin

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