Nordic Walking muß schön sein. Wenn man sich denn dazu aufrafft. Dabei haben wir alle schon gehört, wie wertvoll 10.000 Schritte pro Tag für unsere Gesundheit sind. Aber was, wenn diese Empfehlung möglicherweise nicht mehr ausreicht? Neueste Diskussionen zeigen, dass wir vielleicht doch ein höheres Ziel anstreben sollten, um unsere Ziele zu erreichen. Was aber passiert, wenn wir das bekannte Konzept von 10.000 Schritten auf den Kopf stellen?
Inhalt
Wenn 10.000 Schritte am Tag plötzlich zu wenig sind
10.000 Schritte können eine kleine Herausforderung sein. Bis man erfährt, dass das nur ein Klacks ist. So geschehen beim Friseur, ein kleines Universum für so ziemlich alles.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen mit einem neuen, da schicken Haarschnitt vor Augen, ansonsten relativ gedankenlos zum Haareschneiden und kommen nicht nur mit einer neuen Frisur, sondern auch mit tausend Anregungen wieder zurück. Angesagte Urlaubsorte, Farbkombinationen für die Sommergarderobe, die dringend erneuert werden müsste oder mit einer neuen Challenge für die leidige Bikinifigur.
Innerhalb einer Stunde haben sich die täglichen, manchmal so mühsam ergangenen 10.000 Schritte in Luft aufgelöst und sind einer Schreckensvision von 14.000 Schritte und mehr gewichen. Allerdings nicht aus eigenem Antrieb, glauben Sie mir. Vielmehr aus der misslichen Lage heraus, meine Nase zu tief in den Gossip, Klatsch und Tratsch vom Feinsten, gesteckt zu haben.
Beim Friseur.
Bietet dieser doch reichlich Stoff zum Schmökern in den einschlägigen Zeitschriften, für die man sich die Haare umfärben oder zumindest ondulieren lassen müsste, um alle genüsslich auszulesen. Denn man kann immer etwas dazulernen, keine Frage. Und ich liebe es, mich durch diesen kunterbunten Blätterwald zu fräsen, während meine Friseurin mir das Haar wieder auf Vordermann bringt. So kam es auch, dass ich einen Artikel entdeckte, der mir zu denken gab: Meine 10.000 Schritte, die ich seit geraumer Zeit mit Hingabe täglich sammle, als wollte ich ein Sticker Album befüllen, waren nicht mehr genug.
Geht da noch mehr mit Nordic Walking?
Als mittlerweile routinierte Geherin, Walkerin als auch Nordic Walkerin kann mir niemand so schnell ein X für ein U vormachen. Allerdings beschränke ich mich im Allgemeinen gerne auf meine 10.000 Schritte, die ich täglich abspule. Meine Mission, mein Weg, mein Ziel. Unterwegs, zuhause und natürlich auch im Garten. Tag für Tag. Ganz vorbildlich, so wie es sein soll.
Dass die Promis mich dabei links überholen, wie ich unter der Trockenhaube im Salon Erni mit Schrecken lesen musste, so die Meldung echt und kein Fake war, schmeckte mir ganz und gar nicht. Besser gesagt, ich stellte mir sofort die Frage, ob da nicht auch für mich noch mehr drinnen wäre. An meinem täglichen Schrittpensum.
Natürlich erreiche auch ich immer wieder eine höhere Tagesschrittanzahl, manchmal sogar eine deutlich höhere, jedoch das Plansoll habe ich bisher nicht angetastet und dieses sieht, wie in Stein gemeisselt, die 10.000-er Marke vor. Ein gutes Beispiel dafür, dass man ab und an dazu neigt, lax und bequem zu werden. In Anlehnung an das allzeit beliebte Motto “Das haben wir schon immer so gemacht, das machen wir auch weiterhin so”. Gerade auch, weil ich die 10.000 Schritte mittlerweile schon ganz gut im Griff habe.
Eine künstliche Nivellierung, die so nicht sein muß.
Keine Lust mehr aufs Fitness-Studio
Plötzlich jedoch, so die Meldung, überholt mich ein Film-Sternchen, das keine Lust mehr auf Fitnessstudio hat und ihre Lust am Gehen entdeckt haben soll. Walkend will sie sich nun bikinifit machen. Entsinnt sich ihrer Füße und will mit deren Hilfe abspecken und dabei die dazu erforderlichen Bewegungseinheiten in ihren Alltag einbauen.
In besagtem Artikel ist natürlich auch gleich von 14.000 Schritten am Tag die Rede, die sie täglich zurücklegt. 10.000 Schritte dürften dem Sternchen einfach zu wenig sein. Begeistert wie sie sich gibt, erzählt sie im Interview, dass sie die vielen Schritte zusammen mit ihren drei Kindern machen kann. Klingt viel, ist es auch.
Wenn man ihrem Personal Coach Glauben schenken darf, der ebenfalls zu Wort kommt, hat sie sich gut gemausert und sich von 6.000 Schritten am Tag auf 14.000 gesteigert. In welchem Zeitraum ist nicht bekannt. Dennoch, eine potentielle Erfolgsgeschichte, die motiviert.
Die mich antreibt, zum Sternchen zu werden.
Schrittesammeln im Garten
Von der Yellow Press derart aufmunitioniert und in Schwung gebracht, habe ich nach meiner Rückkehr aus dem Salon Erni sofort meinen Schrittzähler aktiviert, mich in den Garten aufgemacht und bin darin losmarschiert. Quer durchs Gelände, auf und ab und um den Sonnenschirm herum. Habe mit Hingabe Löwenzahn gepflückt, um das Gartenbild etwas eleganter zu zeichnen. Junge Brennnesseln geerntet, um einen kräftigenden Dünger für meine Orchideen zu brauen und bin gefühlt wegen jeder einzelnen Kartoffelschale extra zum Kompost gewalkt. Die neu angesäten Rasenflächen wollten gegossen werden, bevor ihnen die Sonne auf den Pelz rücken würde. Die verblühten Rosen mussten abgeschnitten werden. Für Unkraut zupfen durfte ich dann auch noch ein paar extra Schritte auf meinem Schrittekonto verbuchen.
Am Ende des Tages hatte ich die, wie eine Kartotte vor der Nase schwebende, 14.000-er Schrittmarke zwar noch nicht ganz erreicht, mich ihr jedoch angenähert und dafür auch noch einen Extra Gelände-Bonus eingefahren. Hangaufwärts, hangabwärts und Garten-Geländewalking vom Feinsten absolviert.
Gehen, Walken oder Nordic Walking?
Der Gartenwalk ist ein Hochgenuss, eine Quelle der Achtsamkeit und fast könnte man schon behaupten, überaus meditativ. Produktiv sowieso, da ja jeder Schritt im Garten durch einen Handgriff im Gelände begleitet ist und somit eine klare Win-win Situation für Gärtnerin, Walkerin und Garten ist.
Dennoch lässt sich eine spürbare Steigerung der täglichen Schritte nicht ganz einfach umsetzen, außer man ist bereit, es den Spitzensportlern gleichzutun, die auch nicht vor einem Marathon im Garten zurückschrecken. Aber gut Ding braucht Weile und ich würde fürs erste auch mit einer kleinen Steigerung das Auslangen finden.
Mit Nordic Walking zu mehr Schritten
Die 14.000-er Marke indes lässt mir natürlich keine Ruhe und ich feile bereits daran, ab sofort auch meinen Tageschnitt zu erhöhen. Denn die 10.000 laufen beinahe schon wie geschmiert.
Fragt sich nur, wie komme ich am einfachsten an diese neue Zielmarke heran. Gehe ich weiterhin meine Schritte, beschleunige ich mein Tempo etwas und walke durch Wald und Wiese oder stürze ich mich kopfüber in einen Schritterausch mit Nordic Walking?
Wie habe ich es bisher mit den verschiedenen Bewegungsarten gehalten?
“Lustvoll wechsle ich zwischen meinen Lieblingsdisziplinen wie Spazierengehen, Gehen, Walken und Nordic Walking. Ab und an wird auch flaniert. Ich selbst praktiziere alle Varianten, gleich wie ich sie nicht immer differenziert unterscheide und abgrenze. Entsprechend den Anforderungen im Alltag, die variieren können und zu einem kleinen Wechsel der Technik auffordern. Zudem ist es Geschmackssache, ob langsam oder schnell oder beschwingt, mit oder ohne Stöcke. Am Ende zählen die Schritte, die wir unterwegs sind. Schritte, die wir sammeln und die uns, jeder einzelne, jeder noch so kurze, unserem Ziel näherbringen. Dem Tagespensum von mindestens 10.000 Schritten.”
(Auszug aus dem Buch “Über die Lust am Gehen”)
Mit Nordic Walking in Richtung der 14.000 Schritte
Die 10.000 Schritte habe ich im sprichwörtlichen Sack, sodass es ab sofort auf in Richtung von 14.000 Schritte geht.
Mein Personal Coach jedenfalls wird begeistert sein. Ja, denn ich habe einen Coach an meiner Seite. Genaugenommen eine Coachin, eine Göttin, die mich auf Schritt und Tritt begleitet und mich anfeuert. Die mich zu Höchstleistungen animiert und mir nichts schenkt. Eine treue Freundin auf dem Weg zum Schritte Olymp und energische Widersacherin der faulen Haut.
Mehr über meinen Coach Nike, meine Personal Trainerin mit dem verheißungsvollen Namen, können Sie hier nachlesen.
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